GAZA (inn) – Aus Protest gegen die Kämpfe im Gazastreifen lassen vier palästinensische Abgeordnete ihre Mitgliedschaft im Parlament ruhen. Sie gehören der Fatah-Bewegung an.
Bei den Mitgliedern des Legislativrates handelt es sich um Ahmad Abu Holy, Aschraf Dschum´a, Abdul-Hamid al-Ailah und Na´imah A-Scheich. Sie riefen das palästinensische Volk auf, auf die Straße zu gehen und ihren Ärger über die chaotischen Zustände im Gazastreifen zu bekunden.
Was in dem Gebiet geschehe, sei „ein Zeichen der Schande auf dem Kopf jedes Palästinensers“, sagte Abu Holy der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. „Denn Gaza erlebt ein Massaker, es wurde in einen Bürgerkrieg gezogen, und wir sollten an unserer Verantwortung festhalten.“ Alles, was über die Satellitenfernsehsender erklärt werde, sei nur „Slogans und Parteipropaganda“.
„Das Blut jedes palästinensischen Kindes ist wichtiger und heiliger als politische und parteiliche Spaltungen wegen Autorität“, fügte der Fatah-Anhänger hinzu. Ein Grund für die Kämpfe sind Streitigkeiten über die Verantwortung für die Sicherheitstruppen.
Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak bezeichnete die gewaltsamen Auseinandersetzungen vom Dienstag als „Überschreitung einer Roten Linie“. Dabei waren mindestens 11 Palästinenser ums Leben gekommen. In einem Telefonat mit Palästinenserchef Mahmud Abbas forderte Mubarak ein sofortiges Ende der Gewalt zwischen dessen Fatah und der Hamas. Das berichtet die Zeitung „Jediot Aharonot“. Die Ägypter waren vor der Bildung der nationalen Einheitsregierung die entscheidenden Vermittler.