BEIT HANUN (inn) – Im nördlichen Gazastreifen ist es am Samstag zu einer bewaffneten Auseinandersetzung zwischen zwei Clans gekommen. Dabei wurden fünf Palästinenser getötet.
Der Streit in der Autonomiestadt Beit Hanun hatte am Donnerstag begonnen. Am Samstag wurden die Schusswechsel heftiger. Die Palästinenser setzten Sturmfeuergewehre und Panzerabwehrraketen ein, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“ unter Berufung auf palästinensische Ärzte. Unter den Getöteten war ein Polizist, der sich in einem Polizeirevier aufhielt. Zudem wurden etwa 40 Menschen verwundet.
Während der Auseinandersetzungen verließen viele Palästinenser ihre Häuser, weil sie befürchteten, von einem Irrläufer getroffen zu werden. Bewaffnete Palästinenser hatten Posten auf Hausdächern bezogen. Die Sicherheitskräfte hatten Schwierigkeiten, die Ruhe wiederherzustellen. Auch Mediatoren und Passanten wurden verletzt.
Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ reagierten Bewohner von Beit Hanun enttäuscht auf den Einsatz der Sicherheitskräfte. Diese hatten anfangs nichts gegen die Kämpfe unternommen. Nach zwei Tagen riefen Bewohner die Sicherheitskräfte zum Eingreifen auf.
Botschaft von Hamas-Führer
Am Sonntag wandte sich der Führer der radikal-islamischen Hamas, Chaled Maschal, von Damaskus aus an die Clans. Im Radio sagte er: „Seid Euch des Teufels bewusst“. Er fügte hinzu: „Satan wird euch in weiteres Blutvergießen ziehen.“ Die Familien Masri und Kafarna sollten sich nach den Richtlinien des Islam verhalten und Weisheit anwenden. Maschal forderte alle „weisen Leute“ der Stadt auf, sich einzuschalten und dem Streit ein Ende zu setzen.