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Familie des Attentäters schockiert

TULKARM (inn) – Angehörige des Attentäters von Netanja haben mit Entsetzen auf seine Tat reagiert. Seine Auftraggeber hätten ihn getäuscht, sagte die Mutter des 23-jährigen Lutfi Abu Saada nach dem Anschlag mit fünf Todesopfern.

„Mein Sohn ist eine arme Seele“, erklärte Amina Abu Saada unter Tränen. „Er weiß nichts hierüber, er war nie inhaftiert und hat nie an Demonstrationen teilgenommen.“ Der Attentäter lebte mit seiner zehnköpfigen Familie in einem zweiräumigen Haus in Illar bei Tulkarm. Oft seien israelische Soldaten hergekommen und hätten die Ausweise der Kinder kontrolliert, berichtete die Mutter. Dabei hätten sie herausgefunden, dass keines von ihnen von Israel gesucht wurde.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, lebte nebenan ein Verwandter: Nidal Abu Saada, ein ranghoher Terrorist des Dschihad al-Islami, auf der israelischen Suchliste. Doch nach Angaben von Nachbarn und Angehörigen hatte Lutfi Abu Saada hingegen wenig Schulbildung und keine Zeit für Politik. Eine Verbindung zu der Terrorgruppe, die sich zu dem Anschlag bekannt hatte, konnten sie sich nicht vorstellen.

Der Attentäter arbeitete bei seinem Onkel Mufid Raschid auf dem Bauernhof und in einer Ziegelfabrik. „Dies war das erste Mal, dass er bei der Arbeit fehlte“, sagte der Onkel mit Bezug auf den gestrigen Montag, an dem sich der Anschlag ereignete.

Auch der Vater, Amin Abu Saada, zeigte sich überrascht: „Ich bin nicht überzeugt, ich glaube das nicht. Mein Sohn kann nicht einmal allein in die Stadt gehen, wie kann er nach Netanja gelangen? Er liest und schreibt nicht.“

Der junge Palästinenser war bereits der vierte Selbstmordattentäter aus seiner Ortschaft. Er „hatte keinen Sinn im Leben“, sagte der Vorsitzende des Ortschaftsrates, Sufian Schadid. „Er kann von jeder Partei benutzt werden, die Geld zahlt, um das Leben seiner Familie zu verbessern. Die Palästinensische Autonomiebehörde muss kommen und sehen, wie diese Familien leben.“ Dies werde nicht der letzte Attentäter sein. „Es gibt zuviel Arbeitslosigkeit und Armut.“

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