Die Sicherheitskräfte hatten ein Haus in der Ortschaft Nusseirat gestürmt, in dem sich die Männer versteckt hatten. Dabei warf einer der Verdächtigen, Abdul-Rahman al-Breisat, eine Handgranate in Richtung seiner beiden Komplizen. Anschließend erschoss er sich selbst. Durch die Granate wurde Bilal al-Umari getötet. Der dritte Verdächtige, Mahmud Muhammad Nimir Salfiti, erlitt Verletzungen und wurde von den Sicherheitskräften festgenommen. Der palästinensischen Nachrichtenagentur "Ma´an" zufolge waren bei einem Schusswechsel vor der Stürmung des Gebäudes auch drei Sicherheitskräfte zum Teil schwer verwundet worden.
Der Selbstmörder Al-Breisat war laut dem Bericht ein jordanischer Staatsbürger, der vor einigen Wochen in den Gazastreifen eingedrungen war. Alle drei Männer gehörten einer salafitischen Gruppe an, welche die Verantwortung für den Tod des Italieners in der vergangenen Woche übernommen hatte. Sie hatten die Freilassung ihres Anführers Hischam al-Saidini aus einem Hamas-Gefängnis gefordert. Allerdings hatten sie Arrigoni bereits zwölf Stunden vor Ablauf ihrer gesetzten Frist ermordet. Um die drei Palästinenser dazu zu bringen, sich zu ergeben, hatten die Hamas-Vertreter vor der Stürmung des Gebäudes den Anführer der Gruppe vor das Haus gebracht. Daraufhin hatten die Verdächtigen das Feuer auf die Sicherheitskräfte eröffnet.
Hintergrund
Die Salafiten betrachten die "frommen Vorfahren" des frühen Islam als Vorbilder dafür, wie der Islam auch heute noch in der Praxis umgesetzt werden sollte. Ziel ihrer Bewegung ist es, die ursprüngliche Form islamischer Praxis und islamischen Glaubens zu neuem Leben zu erwecken. Im Gegensatz zum klassischen Islamismus lehnt der Salafismus nicht nur westliche Ideologien grundsätzlich ab, sondern auch Konzepte wie Wirtschaft, Verfassung, politische Parteien und Revolution. Nach Ansicht der Salafiten ist die Hamas zu verweltlicht. Im Gazastreifen kommt es daher immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen beiden Gruppen.