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Fajjad verurteilt Kirche für Teilnahme an israelischer Straßeneinweihung im Westjordanland

RAMALLAH (inn) - Der palästinensische Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad, hat Vertreter der Griechisch-Orthodoxen Kirche am Mittwoch dafür kritisiert, dass sie an der Einweihung der von Israel neu gebauten Zufahrtsstraße zum St. Georgskloster in der judäischen Wüste teilgenommen haben. Auch arabisch-orthodoxe Organisationen verurteilten die Anwesenheit der Geistlichen.

In einer Zeit, in der die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) der Arbeit der Kirchen jegliche Unterstützung zur Verfügung stelle, sei es eine törichte Handlung, sich an solch einer Zeremonie zu beteiligen, sagte Fajjad der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“ zufolge. Die Hinzuziehung der Kirchenvertreter zur Feier sei eine israelische Maßnahme gewesen, um die „Aggressionen zu verdecken, die von den israelischen Besatzungstruppen auf palästinensischem Land ausgeführt werden“. Laut Fajjad ziele Israel darauf ab, die palästinensischen Bemühungen um den Aufbau der Infrastruktur auf zukünftigem palästinensischen Staatsgebiet zu sabotieren.

Kritik an der Teilnahme der Kirche kam auch vom „Arabisch-Orthodoxen Zentralrat in Palästina und Jordanien“ und dem „Rat der Arabisch-Orthodoxen Organisationen in Palästina“. In einer gemeinsamen Stellungnahme hieß es: Die Veranstaltung sei ein Beispiel für das „arrogante Verhalten der Kirche, das den unabdingbaren Rechten des palästinensischen Volkes geschadet hat“. Sie forderten die PA dazu auf, ihre Beziehungen zu der Kirche zu überprüfen und entschlossen gegen sie zu handeln.

Vor drei Jahren hatten Sturzfluten, angeschwemmtes Geröll und ein Erdbeben die alte Zugangsstraße zum St. Georgskloster im Westjordanland nahe der Autonomiestadt Jericho zerstört. Das israelische Tourismusministerium und die sogenannte Zivilverwaltung im besetzten Gebiet haben den Neubau der Straße mitsamt Leitplanken und Abwasserrohren mit 400.000 Euro finanziert. An der feierlichen Einweihung am vergangenen Dienstag hatten sich unter anderem der griechische Erzbischof Aristarchos, der Generaldirektor des Tourismusministeriums und ein Vertreter der Zivilverwaltung beteiligt.

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