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Fahd-Akademie in Bonn: Aufruf zum Dschihad in Schulbüchern

BONN (inn) – Die Schulbücher der König-Fahd-Akademie in Bonn enthalten eindeutig antiwestliche und antijüdische Hetze sowie den Aufruf zum „Heiligen Krieg“. Dies wurde nach ersten Übersetzungen durch das Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in Soest bekannt.

Die König-Fahd-Akademie im Bonner Stadtteil Mehlem ist die einzige arabische Schule in Deutschland. Etwa 600 Kinder in den Klassen eins bis zwölf werden dort unterrichtet. Im Herbst vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass in der angeschlossenen Moschee beim Freitagsgebet zum „Heiligen Krieg“ gegen Nichtmuslime aufgerufen wurde.

Dem nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz entging nicht, dass die Schule mit ihrer „fundamentalistischen Tendenz“ ein Anziehungspunkt für Extremisten war. Die damalige Forderung nach Schließung der Schule durch den Regierungspräsidenten Jürgen Roters wurde jedoch vom Auswärtigen Amt blockiert. Man wolle den diplomatischen Beziehungen zu Saudi-Arabien nicht schaden ebenso wie der Existenz der deutschen Schule in Riad, berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) am Donnerstag.

In dem Bericht heißt es weiter, es dürften auf Weisung des Regierungspräsidenten keine anderen Veranstaltungen außer dem Freitagsgebet in der Schulmoschee mehr stattfinden.
Der Gebetsraum habe sich zu einem Gemeindezentrum für die Muslime der Umgebung entwickelt, so der F.A.Z.-Bericht. Islamfachleute sollen stichprobenartig die Freitagsgebete besuchen, um den Inhalt der Predigten zu prüfen.

Auch die Schulbücher der saudischen Schule nahm das Landesinstitut für Schule und Weiterbildung unter die Lupe. So übersetzte es bisher 22 der 60 fragwürdigen Bücher. Das Gutachten ist noch unter Verschluss, doch der F.A.Z. liegen nach eigener Aussage bereits Auszüge vor. „Von Toleranz gegenüber Andersgläubigen als Erziehungsziel kann in diesem wie in anderen Texten keine Rede sein“, urteilt F.A.Z.-Autorin Uta Rasche. Ein Lesebuch für die sechste Klasse etwa enthalte eine „besorgniserregende antiwestliche und antijüdische Geschichtssicht“.

„Hinterhältigkeit der Juden“

Die Schultexte sprechen von einer Jahrhunderte fortdauernden Bedrohung der muslimischen Länder durch „den Westen“. Christen und Juden gelten als Feinde, und der Kampf gegen sie werde verherrlicht. Unter einer Landkarte Saudi-Arabiens steht: „Das ist deine islamische Gemeinschaft (…), die eine glorreiche Geschichte hat, angefüllt mit Dschihad, wohlriechend von Opfern, voll von Triumph über einen Zeitraum von mehr als 1.400 Jahren. Einstmals versuchten die Kreuzfahrer, die islamische Gemeinschaft von ihrer Religion loszureißen. Aber sie waren nicht erfolgreich. Neuerdings versucht der Westen, einige ihrer Söhne mit allen Mitteln loszureißen. Die Welt hat von der Zivilisation und Kultur der islamischen Gemeinschaft viel empfangen, aber die hasserfüllten Kreuzzüge, die sich auf die Hinterhältigkeit der Juden und auf deren Verrat gestützt haben, haben auf die Zerreißung der islamischen Gemeinschaft hingearbeitet.“

Das Zwischengutachten des Landesinstituts für Schule, meint: „Es wäre eine Übertreibung, diese Erziehung als Erziehung zum Terrorismus zu bezeichnen, aber es ist doch eine soziale und mentale Grundlegung für eine solche Option“. Dies berichtet das Magazin „Panorama“, dem das Gutachten vorliegt.

Gleichzeitig droht der Text dem, der die Gebote nicht einhält, „quälende Strafen im Diesseits“ und „Vernichtung im Jenseits“. In einem Memoriertext für die erste Klasse heißt es: „Entweder wird er getötet oder körperlich gezüchtigt oder ins Gefängnis geworfen“. Schüler der siebten Klasse lernen, dass Allah Muslimen, „denen es vergönnt ist, auf dem Weg Gottes zu sterben, (…) ein Leben im Paradies schenken (wird).“

Nach Auffassung des Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Klaus Jansen, müsste die „Schule umgehend geschlossen werden.“ Gegenüber dem Polit-Magazin „Panorama“ beurteilte er die Inhalte der Schulbücher als eindeutig verfassungswidrig.

Die „Elterninitiative der König Fahd-Akademie“ kämpft nun gegen den Beschluss, dass die Schulpflicht nur noch vergeben wird, wenn die Schule das Internationale Baccalaureat oder einen Abschluss eines EU-Staates und ausreichend Deutschunterricht anbietet. An der 1995 vom der saudischen Königsfamilie gegründeten Fahd-Akademie wird in manchen Jahrgängen nur eine Stunde Deutsch in der Woche unterrichtet.

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