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Facebook hilft israelischer Armee

JERUSALEM (inn) - Religiöse Jüdinnen sind in Israel vom Wehrdienst befreit. Deshalb geben sich immer wieder säkulare junge Frauen als strenggläubig aus. Mit Hilfe des sozialen Netzwerkes "Facebook" hat die Armee in den vergangenen zwei Jahren 1.000 Lügnerinnen überführt.

Ein Militärvertreter teilte am Montag mit, eine Frau habe ihren jüdischen Glauben als Grund für die Wehrdienstverweigerung genannt. Später habe sie über Facebook ein Foto gepostet, auf dem sie die Speisekarte eines nicht-koscheren Lokals in der Hand hält. Eine weitere Kandidatin aktualisierte am Schabbat ihr Profil. Alle überführten Frauen wurden zur Verantwortung gezogen, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet.

Die Armee hat vor zwei Jahren Ermittler engagiert. Die Einheit wurde in die Abteilung für Informationssicherheit des militärischen Geheimdienstes integriert, heißt es in der offiziellen Wochenzeitung der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte, „Bamahane“. Sie befasst sich nicht nur mit Wehrpflichtigen, die falsche Angaben machen, sondern sucht auch nach Sicherheitslücken im Informationssystem. Dafür durchforstet sie unter anderem Facebook, MySpace und Twitter. Zudem untersuchen die Ermittler die Abschriften von Hunderten Gesprächen ranghoher Offiziere, um sicherzugehen, dass diese nicht ohne Autorisierung mit Journalisten sprechen. Die neue Einheit soll einen Lügendetektor benutzen dürfen, wenn der Verdacht aufkommt, dass Armeeangehörige Informationen haben durchsickern lassen.

Die Wehrpflicht gilt in Israel grundsätzlich nur für Juden und Drusen. Religiöse Jüdinnen werden auf Wunsch befreit, viele leisten freiwillig Zivildienst. Für Araber, Christen und Beduinen gibt es keine Wehrpflicht.

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