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Explosion in Damaskus: Hamas droht Rache an

DAMASKUS (inn) – Nach dem Tod eines Hamas-Führers in der syrischen Hauptstadt Damaskus hat die Terrorgruppe Rache angekündigt. Unterdessen sagte ein Sprecher des israelischen Premiers Ariel Scharon, Israel habe nichts von der Bombe im Fahrzeug des Palästinensers gewusst.

Am Sonntag gegen 11 Uhr hatte Is a-Din a-Scheich Chalil in Damaskus sein Auto gestartet. Dabei explodierte die Bombe, die unter dem Fahrersitz deponiert war. Der 42-Jährige galt als der ranghöchste Hamas-Vertreter in der syrischen Hauptstadt.

Mehrere Vertreter der israelischen Sicherheitskräfte deuteten halb-offiziell an, dass Israel seine Hand im Spiel habe. Dies wurde jedoch von der Regierung nicht bestätigt, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Der stellvertretende Verteidigungsminister, Se´ev Boim, sagte: „Syrien ist dafür verantwortlich, dass Terror gegen uns gerichtet ist, und deshalb ist es nicht immun gegen unsere Operationen zur Verhinderung von Terror.“ Bezüglich einer israelischen Beteiligung an der Explosion wollte er sich jedoch nicht festlegen.

Obwohl die Regierung in Jerusalem offiziell nichts über die Bombe wusste, wurde Israel kritisiert. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur, SANA, sprach in der Nacht zum Montag von einem „Terrorakt“ von israelischer Seite.

Auch die Hamas machte Israel für Chalils Tod verantwortlich und drohte mit Anschlägen auf israelische Ziele in Israel und im Ausland. Die Hamas „behält sich das totale und legitime Recht vor, auf dieses feige Verbrechen zum passenden Zeitpunkt, am passenden Ort und auf die geeignete Weise zu reagieren, so wie es am besten den hohen Interessen des palästinensischen Volkes dient“, hieß es in einer Mitteilung.

Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) warnte vor einem wachsenden Kreislauf von Gewalt und Blutvergießen, der auf die Tötung von Chalil folgen werde. Israel habe vor, alle Möglichkeiten, den Friedensprozess wiederzubeleben, zum Scheitern zu bringen. Der Sprecher des PA-Vorsitzenden Jasser Arafat, Nabil Abu Runeideh, rief die internationale Gemeinschaft auf, aufzuwachen und weitere israelische Aktionen zu blockieren.

Auch die jordanische Regierung verurteilte den „gezielten Angriff“.

Chalil wird von Israel für die Koordinierung der Hamas-Aktivitäten im Westjordanland und im Gazastreifen verantwortlich gemacht. Er gilt auch als Drahtzieher des doppelten Selbstmordanschlages in Be´er Scheva am 31. August. Vor kurzem hatte er versucht, eine große Menge Waffen von Ägypten in den Gazastreifen zu schmuggeln. Offenbar hatte er auch Beziehungen zum Iran. Wie der israelische Rundfunk berichtet, gehörte Chalil zu den Trainern des Bombenbauers Jahja Ajjasch, der den Spitznamen „Der Ingenieur“ trug. Dieser war 1996 ums Leben gekommen, als sein Mobiltelefon explodierte.

Sollte Israel hinter der Detonation in Chalils Fahrzeug stecken, wäre es der erste gezielte Angriff auf ein Hamas-Mitglied auf syrischem Boden.

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