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Explodierte Rakete zerstört Zuckerbergs Facebook-Träume

Bei einem Routinetest ist in Florida eine Trägerrakete mit einem israelischen Satelliten an Bord explodiert. Damit liegt ein ambitioniertes Facebook-Projekt in Trümmern. Für die israelische Weltraum-Industrie ist dies bereits der zweite Rückschlag binnen eines Jahres.
Unerwartete Explosion: Bei einem Routinetest zerberstet die Rakete mit dem israelischen Satelliten
CAPE CANAVERAL (inn) – Die explodierte Trägerrakete „Falcon 9“ des Weltraumfahrt-Unternehmens „SpaceX“ im amerikanischen Cape Canaveral bedeutet einen schweren Schlag für die israelische Weltraumindustrie. Bei einem routinemäßigen Test der Motoren verwandelte sich am Donnerstag die Rakete mitsamt dem schon auf der Rakete montierten Kopf mit dem in Israel gebauten „Amos 6“-Satelliten in einen Feuerball. Der wirtschaftliche Schaden ist enorm, obgleich der Himmelskörper mit etwa 200 Millionen US-Dollar versichert ist. Der nun zerstörte Satellit von „Spacecom Satellitenkommunikation“ und gebaut von „Israel Aerospace Industries“ (IAI) sollte am Samstag ins Weltall getragen werden. Bisher ist unbekannt, ob die explodierte „Falcon 9“ auch noch Satelliten anderer Betreiber in den Weltraum tragen sollte. Menschen kamen nicht zu Schaden. „Amos 6“ ist ein Kommunikations-Satellit, der auf eine geostationäre Umlaufbahn über Nahost und Afrika getragen werden sollte. Er sollte „Amos 5“ ersetzen, der Ende vergangenen Jahres im Weltraum aus ungeklärter Ursache verloren gegangen ist. Auch das hatte einen Rückschlag für die israelische Weltraum-Industrie bedeutet. Einer der wichtigsten Kunden von „Amos 6“ ist Facebook-Gründer Marc Zuckerberg. Er wollte das Internet in bislang unerschlossene und nur schwer zugängliche Gegenden von Schwarz-Afrika südlich der Sahara bringen und so auch Millionen neue Kunden für sein Facebook-Projekt gewinnen. Im Oktober 2015 hatte er angekündigt, dazu israelische Satelliten-Technologie nutzen zu wollen.

Zukunft unklar

Jetzt stellt sich bei den israelischen Betreibern des Satelliten die Frage, ob Zuckerberg ganze drei Jahre warten will, bis „Israel Aerospace Industries“ einen neuen „Amos“-Satelliten fertiggestellt hat, oder ob er auf andere Kommunikationssatelliten zurückgreifen will. Die Israelis hatten gemäß Pressemeldungen mit Zuckerberg und dem französischen Konzern „Eutelsat“ einen Leasing-Vertrag über 95 Millionen US-Dollar für fünf Jahre unterzeichnet. 41 Prozent der privaten Satelliten-Firma „Spacecom“ sollten dieser Tage für 285 Millionen US-Dollar an die chinesische Gruppe „Xinwei Peking“ verkauft werden. Die israelische Firma hat schon die Vorgängerversionen von „Amos 6“ gebaut und mit Erfolg von Kasachstan aus in den Weltraum geschossen. Durch das Unglück in Florida sei das Verkaufsgeschäft mit den Chinesen fraglich geworden, hieß es unmittelbar nach Bekanntwerden der Explosion in Cape Carneveral. „Amos 6“ sollte auch die Programme israelischer Fernsehsender in die Welt übertragen. Weitere Kunden seien die israelische Regierung und das Militär. Vor Abschluss des Geschäfts mit den Chinesen sagte David Pollack, Geschäftsführer von „Spacecom“: „Da der Betrieb der Satelliten von Israel kontrolliert wird, gibt es keinen Grund, sich um die Verfügbarkeit zu sorgen. ‚Spacecom‘ wird weiterhin von Israel aus betrieben werden.“ (uws)

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