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Experten: Rezession auch in Israel überwunden

TEL AVIV (inn) - Die Rezession ist auch in Israel weitestgehend überwunden. Davon sind namhafte Wirtschaftsexperten überzeugt. Die wichtigsten Daten der nationalen Wirtschaft zeigten positive Anzeichen, berichtet die israelische Tageszeitung "Ha´aretz".

„Steigende wirtschaftliche Aktivität“ sehen die Experten der Bank Israel in einem Bericht, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Der Konjunkturindex ist im Juli um 1,2 Prozentpunkte gestiegen. Im Juni war er um 0,6 Prozent gestiegen. Der Index spiegelt die wirtschaftliche Aktivität wider. Er war zuvor in jedem der vergangenen zehn Monate gefallen.

Doch auch andere Daten aus der Wirtschaft zeigten positive Anhaltspunkte. Sowohl die Importe, als auch die Exporte in Israel sowie die Wirtschaftskraft steigen wieder, und auch der Kollaps bei den staatlichen Steuereinnahmen scheint gestoppt. Das Bruttoinlandprodukt hörte nach zwei aufeinanderfolgenden Quartalen auf zu sinken und wuchs wieder um ein Prozent im zweiten Quartal dieses Jahres.

Dies ist laut „Ha‘ aretz“ indes immer noch weniger Wachstum als bei der israelischen Bevölkerung, die derzeit um drei Prozent wächst. Dadurch sinkt das Bruttoinlandsprodukt – pro Kopf gerechnet – auch zunächst weiter. Doch auch die Arbeitslosenzahlen zeigten Anzeichen der Erholung, heißt es in dem Bericht.

Olivier Blanchard, Professor für Volkswirtschaftslehre am MIT, sagte diese Woche, dass die Weltwirtschaft dabei sei, sich von der Rezession wahrscheinlich zu erholen. Eine Reihe von Wirtschaftsexperten haben für das israelische Wirtschaftsmagazin „The Marker“ versucht, die Situation auch für Israel zu analysieren.

Eldad Shidlovsky, Chef der Abteilung für Wirtschaft und Forschung im israelischen Finanzministerium, interpretierte die aktuellen Daten aus der nationalen Wirtschaft größtenteils positiv und sieht Wachstum. Ebenso sähe es mit dem Börsenmarkt aus. Man müsse jedoch weiter auf die wichtigsten Indikatoren in der Wirtschaft Acht haben. „Wir müssen bedenken, dass Israel klein ist, aber offen ist, was die Wirtschaft angeht, und daher auch abhängig ist von der Erholung der Weltwirtschaft aus der Krise“, sagt Shidlovsky. Wenn sich die großen Wirtschaftsnationen erholten, profitiere auch Israel davon.

Gil Bufman, Chefökonom der Bank Leumi, sagte, bei so vielen positiven Indikatoren sei es unwahrscheinlich, dass man sich irre, wenn man positive Prognosen stellte. Bufman sagt einen wirtschaftlichen Aufschwung für die kommenden Quartale voraus, der angeführt werde von der Nachfrage der Verbraucher, und nicht so sehr durch die Exporte.

„Die Rezession, wenn man sie als Negativwachstum versteht, scheint hinter uns zu liegen“, sagte Vered Dar, Chefanalyst beim Investmenthaus „Psagot“. „Aber es scheint, als würde die Rückkehr zu den Wachstumsraten, wie wir sie gewöhnt sind, nicht sehr schnell kommen.“ Israel habe im Vergleich zu anderen Staaten eine „leichte“ Rezession erlitten, ist Jonathan Katz überzeugt, Ökonom bei HSBC. Das Land werde aber voraussichtlich nicht vor 2011 oder 2012 zu Wachstumsraten von 4 bis 4,5 Prozent zurückkehren, so Katz. Auch er ist der Meinung, dass diese Entwicklung maßgeblich von der Situation der globalen Wirtschaft abhängt.

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