FRANKFURT / JERUSALEM (inn) – Die Berichterstattung über die andauernden Auseinandersetzungen zwischen Israel und den Palästinensern wird vermehrt von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) kontrolliert und massiv beeinflußt.
Das schreibt der Autor Ulrich Manz in der aktuellen Ausgabe der Medienzeitschrift „CUT“ (Frankfurt/Main).
Bereits vom ersten Tag an sei es Yasser Arafat gelungen, die Medien und somit die Berichterstattung zu beeinflussen. „Bild- und Fernsehjournalisten, die Unliebsames aufzeichneten, mußten regelmäßig und zwangsweise Filmrollen oder Kassetten an die Polizei herausgeben. Wer sich dem geschickt entzog, wurde blockiert oder bedroht, so wie jene italienische Fernsehjournalistin, der wir die einzigen Bilder von einem palästinensischen Lynchmord an zwei Israelis in Ramallah verdanken, obwohl weit über ein Dutzend Kamerateams vor Ort waren. Nach heftigen Morddrohungen mußte die Kollegin die Region verlassen“, schreibt Manz.
Doch auch Fernsehaufnahmen der andauernden Auseinandersetzungen lieferten häufig nur geschönte Bilder der Realität. „Die inzwischen überwiegend palästinensischen Kameraleute, die auf Arafats Seite drehen, wissen genau, was sie nicht zeigen dürfen. Entsprechend verharmlosend wirken ihre Bilder“, meint der Journalist.
In einem früheren Bericht in der Zeitschrift „CUT“ (Juni/Juli 2001) hatte Manz bereits von einer „Grundtendenz einer falschen Berichterstattung“ gesprochen, in der Israelis stets als die Angreifer und die Palästinenser als die sich harmlos Wehrenden dargestellt werden.
Der israelischen Regierung wirft der Autor unterdessen vor, die Berichterstattung durch Warnungen an Journalisten und Presseangehörige beeinflussen zu wollen. So sei der Hinweis Israels, daß sich „Journalisten in Kampfgebieten wissentlich in Gefahr begeben“ eine Einflußnahme auf die Berichterstattung, so Manz.