RAMALLAH (inn) – Der Anfang Juni von Israel aus der Haft entlassene palästinensische Terrorist Ahmad Jubarra, besser bekannt als Abu Sukkar, hat extremistische Palästinenserorganisationen indirekt aufgefordert, israelische Soldaten zu entführen. Der 67jährige sprach am Sonntag auf einer ihm zu Ehren gegebenen Feier in Bethlehem.
Wie das „Palestinian Information Center“ (PIC) meldet, sagte der ehemalige Häftling: „Ich möchte alle nationalen und islamischen Gruppen daran erinnern, daß für drei jüdische Soldaten 1.150 Palästinenser entlassen wurden.“ Er bezog sich dabei auf einen Gefangenenaustausch, der 1985 zwischen Israel und der „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) stattfand.
„Ohne die Freilassung der Gefangenen wird es keine Sicherheit für die Vagabunden (Israel) geben“, so der Palästinenser.
Abu Sukkar lobte zudem den „Widerstand“ der Palästinenser. Bemerkenswert sei, daß während der „ersten Intifada auf jeden getöteten Juden noch 28 getötete Palästinenser kamen“, während bei der „Al-Aksa-Intifada“ auf „einen toten Juden noch drei tote Palästinenser kommen“, zitiert das PIC den ehemaligen Häftling.
Israel hatte Abu Sukkar nach 27 Jahren Haft entlassen – im Rahmen „vertrauensbildender Maßnahmen“ gegenüber den Palästinensern. Der 67jährige hatte im Juli 1975 eine mit einem Zeitzünder versehene Bombe in einem Kühlschrank versteckt und diesen vor einem Geschäft in der Jerusalemer Innenstadt abgestellt. Bei der Explosion des Sprengsatzes waren 14 Menschen getötet und mehr als 70 verletzt worden.
Seit seiner Entlassung wird Abu Sukkar von der palästinensischen Bevölkerung als Held gefeiert. PLO-Chef Yasser Arafat ernannte ihn zu seinem Sonderberater für Gefängnisfragen.