„Seit den 80er Jahren gibt es eine Aushöhlung in Deutschlands Beziehung zu Israel“, sagte Stein laut der Zeitung „Ma´ariv“ in seiner Ansprache. „Sie drückt sich darin aus, dass verschiedene Vertreter versuchen, Israel zu dämonisieren und als Scheusal hinzustellen.“ Für manche Deutsche sei das Existenzrecht des jüdischen Staates nicht selbstverständlich.
„Die deutsche Regierung übernimmt heutzutage die Politik der Europäischen Union, die kritisch gegenüber Israel eingestellt ist“, fügte Stein hinzu. „Die Zukunft der Beziehungen zwischen Berlin und Jerusalem ist nicht gewährleistet. Die Erinnerung an die Vergangenheit reicht nicht aus, sondern man braucht eine neue Argumentationsgrundlage für die Beziehungen zwischen den beiden Staaten.“
Die Deutschen seien sehr überrascht gewesen, als sich Israels Premier Ehud Olmert 2006 dafür aussprach, deutsche Soldaten in die UNIFIL-Friedenstruppe im Libanon aufzunehmen, sagte Stein. Die Bundesregierung beschloss jedoch damals, nur die Marine einzusetzen, damit es nicht zu Kampfhandlungen zwischen israelischen und deutschen Soldaten kommen könne.
Stein war bis Herbst 2007 als Botschafter in Berlin. Sein Nachfolger ist Yoram Ben Zeev.