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Evakuierte Siedler sollen Hotel räumen

JERUSALEM (inn) – Knapp drei Monate nach der dramatischen Evakuierung aus ihren Häusern steht einigen jüdischen Siedlern eventuell erneut eine Zwangräumung bevor. Das Hyatt Hotel in Jerusalem, in dem etwa 100 Familien aus der Siedlung Neveh Dekalim untergekommen sind, will die Siedler des Hauses verweisen.

Am Mittwochmorgen erhielten die Familien einen Brief der Hotelführung, in dem sie aufgefordert werden, das Hotel binnen 24 Stunden zu verlassen. Laut der „Jerusalem Post“ weigern sich die Siedler jedoch, der Aufforderung zu folgen.

„Wir werden definitiv nicht weggehen“, sagte Rabbi Josef Rimon, der für die Familien spricht. Die Regierung müsste sie schon gewaltsam abtransportieren, wie sie es im August in Neveh Dekalim tat. „Wie oft wollen sie uns vertreiben?“, fragte eine Frau. „Wir sind nicht ihr Vieh“.

Die Rückzugsbehörde SELA hatte die Siedler bereits vor einigen Tagen darüber informiert, dass sie das Hotel bis Ende Oktober verlassen müssten. Rimon erklärte, viele Familien hätten gegen die Aufforderung Einspruch erhoben, andere sagten, sie hätten solch einen Brief von SELA nie erhalten.

Haim Altman, ein Sprecher von SELA, erklärte, die Aufforderung zum Verlassen des Gebäudes stamme vom Hotel selbst. Dessen Manager lehnte bislang jeden Kommentar zu der Sache ab.

„Wir verhandeln mit dem Hotel darüber, ob sie bleiben können“, sagte Altman, „und wir prüfen natürlich andere Möglichkeiten, wie wir den Familien helfen können.“ Möglich wäre etwa eine erneute Umsiedelung in die Gegend von Aschkelon. „Es ist viel billiger für SELA, wenn sie uns dort in Hotels stecken“, sagte Rimon. „Aber dafür ist es zu spät. Wir haben uns bereits hier niedergelassen, Schulen für die Kinder gefunden und Kindergärten hier im Hotel eingerichtet. Man kann so nicht mit Menschen umgehen.“

Die evakuierten Bewohner der Siedlung Netzarim verlassen demnächst ihre vorläufigen Unterkünfte in einer Schule in Ariel. Die meisten sind bereits in Siedlungen im Negev gezogen. Etwa 20 Familien, die in Ariel bleiben wollen, brachte man in mobile Wohneinheiten bei einer Schule in Karnei Schomron, bis Häuser für sie gefunden sind.

Die meisten Evakuierten der Siedlung Ganei Tal, die bislang in der Ferienanlage des Kibbutzes Hafetz Haim lebten, können demnächst etwa 100 Caravans in der Siedlung Jad Binjamin beziehen.

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