Der 59-jährige Michael Zaretsky hatte im Januar 2014 einem einjährigen Mädchen auf dem Busbahnhof in Tel Aviv mit einer Schere zweimal in den Kopf gestochen. Gott habe ihm befohlen, ein schwarzes Baby zu töten, sagte der Israeli später über seine Tat. Kako Jamena überlebte schwer verletzt. Bis heute muss sich die mittlerweile Dreieinhalbjährige verschiedenen medizinischen Behandlungen unterziehen. Zaretsky wurde für unzurechnungsfähig erklärt und in eine psychiatrische Einrichtung eingeliefert.
Kako wurde in Israel geboren. Ihre Eltern stammen aus Eritrea. Der Staat erkannte die Tat nicht als Hassverbrechen an, wodurch die Familie finanzielle Zuwendungen erhalten hätte. Der damalige Innenminister Gilad Erdan gewährte zwar dem Baby aus humanitären Gründen Aufenthaltsrecht im jüdischen Staat, nicht aber den Eltern. Da Vater und Mutter somit illegal im Land waren, mussten sie selbst für die medizinische Behandlung ihrer Tochter aufkommen. Auch Erdans Nachfolger Silvan Schalom verweigerte den Eltern und der Schwester das Aufenthaltsrecht. Wie die Tageszeitung „Ha‘aretz“ berichtet, sei der Fall vor das für Aufenthaltsgenehmigungen zuständige Komitee gelangt. Die Eltern baten um Aufnahme aus humanitären Gründen. Eine Entscheidung sei jedoch bis heute nicht getroffen worden.
Dem Bericht zufolge hielt die Mutter ihr Baby in den Armen, als der Angriff erfolgte. Sie sei bis heute traumatisiert und verlasse kaum mehr das Haus. Seit dem Übergriff lebt die Familie von Spenden durch Israelis und Menschenrechtsaktivisten. Damit konnten auch die Kosten für die Behandlung Kakos bezahlt werden.