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Europäisch-israelische Zusammenarbeit im Bildungsbereich

JERUSALEM (inn) - Israel und die Europäische Union wollen ihre Zusammenarbeit im Bildungswesen weiter ausbauen. Boykottversuchen zum Trotz unterzeichneten der EU-Kommissar für allgemeine und berufliche Bildung, Kultur und Jugend, Ján Figel, und Israels Bildungsministerin Juli Tamir am Mittwoch in Jerusalem eine entsprechende Erklärung.

Bereits im Jahr 2005 war im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik ein Aktionsplan aufgestellt worden. Die aktuelle Erklärung soll dazu dienen, die dort vereinbarten Ziele zu erreichen. Der Plan sieht vor, Israel schrittweise in Maßnahmen und Programme der EU einzubeziehen. Unter anderem soll ein Dialog über bessere Kompatibilität von Bildungsprogrammen eingeleitet werden. Dieser soll die Möglichkeit zur Übertragung und Anerkennung von Qualifikationen und Schulpartnerschaften umfassen. Zudem soll der Austausch von Lehrpersonal und Studierenden sowie die Zusammenarbeit von israelischen und europäischen Universitäten gefördert werden, heißt es in einer Mitteilung auf dem Internetportal der Europäischen Union.

Im Rahmen seines Besuches eröffnete Figel zudem das erste nationale Tempus-Büro in Israel. Durch das EU-Programm „Tempus“ wird die Weiterentwicklung und Reformierung des Hochschulbereichs in den EU-Partnerländern unterstützt. Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, stehen für das Programm in Israel eine Million Euro zur Verfügung.

Die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Israel und der EU stößt jedoch immer wieder auf Widerstand. Laut dem Bericht gibt es in Europa zahlreiche Versuche, einen akademischen Boykott gegen Israel zu organisieren. Als Figel während einer Pressekonferenz in Jerusalem auf dieses Thema angesprochen wurde, antwortete er: „Meine Anwesenheit hier, die gerade unterzeichnete Vereinbarung, der Dialog und die sich daraus ergebende Mitverantwortlichkeit, sind die deutlichste Antwort auf alle Aufrufe zu einem akademischen Boykott.“ Er glaube nicht, dass diese Versuche Früchte tragen werden.

Die Zusammenarbeit zwischen Israel und der EU habe sich enorm verstärkt. „Zwei Drittel der israelischen Studenten, die ins Ausland gehen, kommen nach Europa. Die EU wird ein globaler Akteur und Israel möchte ein Teil davon werden, und es ist willkommen“, sagte Figel gegenüber der „Jerusalem Post“.

Am Mittwoch reiste der EU-Kommissar weiter nach Ramallah ins Westjordanland. Dort sprach er mit Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde über eine Zusammenarbeit hinsichtlich allgemeiner und beruflicher Bildung. In der Stadt wurde ebenfalls ein Tempus-Büro eröffnet.

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