Die „Pariser Protokolle“ sind die wirtschaftlichen Fortsetzungsverträge zu den Osloer Abkommen. Sie regeln unter anderem, dass Israel die Mehrwertsteuer und Zölle für Importwaren aus dem Ausland, die dann in das Westjordanland geliefert werden, im Namen der Autonomiebehörde einzieht und einmal im Monat nach Ramallah, dem Sitz der Behörde, überweist. Dabei handelt es sich um etwa 110 Millionen Euro. Da jedoch die Palästinenser ihre Schulden für den Bezug von Wasser und Strom nicht begleichen, drohen die Israelis immer wieder damit, entweder den Strom zu kappen, oder aber die Überweisungen einzubehalten, um mit dem Geld den Schuldenberg abzutragen.
Nur etwa 20 Prozent des Haushalts der Autonomiebehörde werden durch selbst eingezogene Steuern bestritten. Die palästinensische Wirtschaft lebt vor allem von Landwirtschaft, Tourismus und dem Behauen des „Jerusalem-Steines“, mit dem die Häuser in Jerusalem, in der jordanischen Hauptstadt Amman und in einigen palästinensischen Städten aufgrund alter britischer Bauvorschriften verputzt werden müssen. Hinzu kommen die Einkünfte von Zehntausenden palästinensischen Gastarbeitern in Israel und in den Siedlungen, in denen allein 30.000 Palästinenser ihren Lebensunterhalt verdienen. Die Gehälter der rund 300.000 Angestellten und Bediensteten der Autonomiebehörde, darunter der Polizei und des Sicherheitsapparats, werden durch Spenden aus dem Ausland und durch die regelmäßig von Israel überwiesenen Gelder gedeckt.