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EU hält Antisemitismus-Studie zurück

WIEN (inn) – Die Europäische Beobachtungsstelle für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC) hält eine Studie zurück, in der der wachsende Antisemitismus in Europa untersucht wurde. „Offenbar befürchtet die EU Konflikte mit Moslems“, sagte Werner Bergmann, der an der Erstellung der Studie mitbeteiligt war.

Die Untersuchung hatte ergeben, daß es einen „Trend zum moslemischen Antisemitismus gebe“. „Zugleich gibt es bei den Linken eine Mobilisierung gegen Israel, die nicht immer frei von Vorurteilen ist“, zitiert die Tageszeitung „Financial Times“ einen Kenner der Studie.

Die EUMC bemängelte, die Studie konzentriere sich zu sehr auf moslemische und pro-palästinensische Personen als Urheber antisemitischer Vorfälle. Dies könnte hetzerisch wirken.

Die EUMC hatte die Studie nach einer Reihe antisemitischer Vorfälle bereits Anfang 2002 beim Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität (TU) Berlin in Auftrag gegeben. Im Oktober vergangenen Jahres wurde die Studie der EUMC vorgelegt und bereits damals abgelehnt. Die Untersuchung enthalte Vorurteile über moslemische Staaten, hieß es seitens der Beobachtungsstelle. Zudem gab es Uneinigkeiten über die Definition von Antisemitismus.

„Der EUMC sagte, wir sollen die Studie verbessern. Also haben wir viele Monate damit verbracht, die Lücken zu schließen. Wir haben viel neues Material eingebracht“, so Bergmann, der auch Professor an der TU-Berlin ist.

Nach erneutem Vorlegen der Untersuchung habe die EUMC mitgeteilt, sie werde die Ergebnisse nicht veröffentlichen. Es sei eine „politische Entscheidung“ gewesen, so ein Informant der „Financial Times“.

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