„Die Forschung hat gezeigt, dass die Lebensbedingungen in Gaza – wie eingeschränkte Bewegungsfreiheit, verringerter Zugang zur Bildung und Gesundheitspflege, Armut und Arbeitslosigkeit – Stress und das Gefühl der Isolation verursachen“, zitiert die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA aus der Mitteilung der EU. Dies wirke sich unmittelbar auf das Niveau der psychischen Störungen innerhalb der dortigen Bevölkerung aus.
Weiter heißt es: „Laut der UNO haben psychologische Traumata und das posttraumatische Stresssyndrom infolge der Eskalation der Gewalt im letzten November im Gazastreifen dramatisch zugenommen. Das kürzlich gestartete Programm ‚Selbsthilfe – Selbstheilung‘ richtet sich besonders an Bevölkerungen, die unter langwierigen Konfliktbedingungen leben. Es wird die Menschen in Gaza befähigen, sich um ihre individuellen und familiären Bedürfnisse zu kümmern, was die psychische Gesundheit angeht.“
Der EU-Vertreter John Gatt-Rutter sagte dem WAFA-Bericht zufolge: „Die EU arbeitet seit vielen Jahren mit der palästinensischen Zivilbevölkerung zusammen, um eine angemessene Gesundheitsversorgung für die Bedürftigen im Gazastreifen zu gewährleisten, aber auch in anderen Teilen des besetzten palästinensischen Gebietes. Dank dieser neuen Spende werden wir effektivere Methoden fördern können, um mit schweren emotionalen und psychischen Erkrankungen in der Bevölkerung in Gaza umzugehen.“
Das Programm soll mehr als 2.300 Menschen in Gemeindezentren in dem Küstenstreifen erreichen. Mindestens 230 Gesundheitsexperten sollen eine Weiterbildung erhalten.
Seit 2010 hat die EU fast 4 Millionen Euro investiert, um das psychische Befinden im Gazastreifen zu verbessern. Dabei arbeitet der Staatenverbund mit dem örtlichen Gesundheitsministerium, der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und palästinensischen Nichtregierungsorganisationen zusammen.