Die Behörde hat drei Pegelstände in besonderer Weise bezeichnet: Die obere und die untere rote Linie sowie die schwarze Linie. Die obere rote Linie liegt bei -208,9 Metern. Wenn das Wasser so hoch steigt, muss ein Damm zum Jordan geöffnet werden, um Überschwemmungen zu verhindern. Erreicht der Pegel hingegen die untere rote Linie, mehrt sich die Zahl der Schadstoffe in unerwünschten Mengen. Sinkt der Wasserstand bis zur schwarzen Linie auf der Höhe von -214,4 Metern, werden die Zuflüsse zur Wasserleitung unterbrochen.
Zuletzt ging das Wasser im Sommer 2003 bis auf die untere rote Linie zurück, schreibt die die „Jerusalem Post“. Nun befürchtet die Behörde, dass in diesem Jahr die schwarze Linie erreicht werden könnte. Derzeit sinkt der See Genezareth jeden Tag allein durch Verdunstung um einen Zentimeter.
Angesichts der Krise hat die Behörde die Bevölkerung aufgefordert, sparsam mit dem Trinkwasser umzugehen. Die für die Gartenarbeit zugelassene Wassermenge wurde beispielsweise begrenzt. Der See Genezareth deckt 25 Prozent des Trinkwasserbedarfs im jüdischen Staat. Die israelische Regierung will das Problem vor allem durch neue Entsalzungsanlagen lösen. Diese werden allerdings nicht rechtzeitig fertiggestellt, um der aktuellen und der für 2009 erwarteten Krise gegenzusteuern. Israel hat vier regenarme Winter in Folge hinter sich.