Die beiden Raketen schlugen in einem leeren Kindergarten und in einer nicht genutzten Fläche in der südisraelischen Stadt Be’er Scheva ein. Die „Hauptstadt des Negev“ mit knapp 190.000 Einwohnern liegt rund 40 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Vor dem Einschlag der Raketen warnten Sirenen die Einwohner, die sich in Bunker und Sicherheitsräume begeben sollten. Aufgrund des Angriffs bleiben die Schulen und Kindergärten an diesem Mittwoch geschlossen.
In Jerusalem beriet das Kabinett um Premierminister Ehud Olmert, Außenministerin Zippi Livni und Verteidigungsminister Ehud Barak am Dienstag über eine kurzzeitige Einstellung der Angriffe auf Hamas-Einrichtungen im Gazastreifen. Die Rede war von einer 48-stündigen Feuerpause, einem Vorschlag der französischen Regierung. Durch eine solche Feuerpause solle der Wille der Hamas-Terroristen geprüft werden, ob diese tatsächlich an einem Ende der Kämpfe interessiert seien.
Zudem solle, so Frankreich, durch eine solche „humanitäre Feuerpause“ die Situation der palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen verbessert werden. Ein Sprecher Olmert kommentierte die Forderung mit den Worten: „Es wird so etwas wie eine ‚humanitäre Feuerpause‘ nicht geben, dafür gibt es keinen Grund. Im Gazastreifen kommt es nämlich zu keiner humanitären Krise. Israel versorgt die Bevölkerung fortwährend mit Nahrungsmitteln und Medikamenten.“
Angesichts des Angriffs auf Be’er Sheva und weitere Ortschaften im Süden Israels konnte sich das Kabinett bis zum späten Dienstagabend auf keine Feuerpause einigen. Die Beratungen sollen jedoch, so schreibt die Tageszeitung „Ha’aretz“, am Mittwoch wieder aufgenommen werden.