Das Geld soll hauptsächlich für den Ausbau der Infrastruktur, den Neubau von Schulen und die Förderung von Jugendprogrammen verwendet werden. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ meldet, soll die US-amerikanische Organisation „USAID“ die Projekte überwachen.
Rice nannte Dschenin einen „Ort der Hoffnung und Inspiration“. Während ihres dreistündigen Besuches in der Stadt weihte die Außenministerin den Flügel eines Krankenhauses ein, dessen Renovierung von US-Geldern finanziert worden war. Zudem traf sie palästinensische Sicherheitskommandeure sowie den US-General Keith Dayton. Dieser war an der Ausbildung der palästinensischen Polizisten beteiligt, die in den vergangenen Monaten in Dschenin stationiert worden waren.
Dschenin war lange Zeit eine Hochburg palästinensischer Terroristen und Krimineller. Ausländern war der Zutritt in die Stadt daher verboten. Mittlerweile steht Dschenin für den Wandel in den Palästinensergebieten. Hunderten Abbas-treuen palästinensischen Sicherheitskräften ist es gelungen, in der Stadt wieder Recht und Ordnung herzustellen.
Gespräche mit Abbas
Bereits am Freitag hatte sich Rice mit Abbas in dessen Amtssitz in Ramallah getroffen. Der Palästinenserpräsident versicherte, dass sowohl die Autonomiebehörde als auch die „Palästinensische Befreiungsorganisation“ (PLO) ein umfassendes Friedensabkommen mit Israel anstrebten. Laut Rice sei die Entfernung zum Frieden zwischen Israelis und Palästinensern sehr kurz. „Beide Seiten haben Engagement gezeigt, um einen umfassenden Frieden zu erreichen, trotz der Tatsache, dass ein Abkommen bislang noch nicht umgesetzt wurde“, sagte Rice.
Bei ihren bisherigen Besuchen im Westjordanland hatte sich die scheidende US-Außenministerin auf Treffen in Abbas‘ Hauptsitz in Ramallah beschränkt. Rice und die noch amtierende Regierung unter US-Präsident George W. Bush werden voraussichtlich bis zum 20. Januar 2009 im Amt sein. Danach wird eine neue Regierung unter dem frisch gewählten US-Präsidenten Barack Obama ihr Amt antreten.