ASCHKELON (inn) – Zum ersten Mal haben Palästinenser am Dienstag eine Katjuscha-Rakete vom Gazastreifen nach Israel abgefeuert. Die Langstreckenrakete hat eine Reichweite von 20 Kilometern und könnte damit bis in das Zentrum der Küstenstadt Aschkelon vordringen.
Die 122 mm-Rakete, die eine größere Reichweite als Kassam-Raketen vorweist, landete in einem offenem Feld südlich von Aschkelon, ohne zu explodieren. Die Langstreckenrakete kann über 20 Kilogramm Sprengstoff mit sich führen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Die israelische Armee prüft nun, ob die Katjuscha aus iranischer Herstellung stammt. Aus Armeekreisen hieß es, dass wahrscheinlich der Dschihad al-Islami für den Angriff verantwortlich sei. Die Terrorgruppe hatte sich vorgenommen, die israelischen Wahlen am Dienstag zu stören.
Vertreter der israelischen rechtsgerichteten Parteien hatten schon seit langem vor Katjuscha-Raketen aus dem Gazastreifen gewarnt. Die gesteigerte Reichweite der Katjuscha-Raketen stellt für Israel eine ernste Gefahr dar, da die Waffen nun in mehr israelische Städte und Dörfer vorstoßen könnten.
In den vergangenen Jahren hatten palästinensische Organisationen immer wieder versucht, Katjuscha-Raketen von Ägypten in den Gazastreifen zu schmuggeln. Im Januar 2002 wurden an Bord des Waffenschmuggelschiffes „Karine A“ Dutzende von Katjuscha-Raketen gefunden. Das Schiff wurde damals auf seinem Weg zum Gazastreifen von der israelischen Armee abgefangen. Israelische Armeevertreter vermuten, dass die Katjuscha-Rakete vom Dienstag ebenfalls nach Gaza geschmuggelt wurde, schreibt die „Jerusalem Post“.