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Erster palästinensischer Zeichentrickfilm

GAZA (inn) - Am Mittwoch ist in Ramallah der erste längere Zeichentrickfilm präsentiert worden, der in den Palästinensergebieten produziert wurde. "Fatenah" erzählt von einer palästinensischen Frau, die gegen den Krebs und gegen israelische Bürokratie kämpft.

Der 30 Minuten lange Film basiert auf der Geschichte einer Palästinenserin, die an Brustkrebs erkrankte. Sie kämpfte zugleich gegen den Krebs, palästinensische Ärzte und teilnahmslose israelische Soldaten, berichtet die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“. Die Frau starb im Jahr 2004.

Der Film stammt vom israelischen Zweig der amerikanischen Organisation „Physicians for Human Rights“ (Ärzte für Menschenrechte). Die Kosten für die Produktion in Höhe von 60.000 Dollar stammten von der Weltgesundheitsorganisation WHO. Der Film soll auf Filmfestivals im Ausland laufen. Einen Trailer gibt es bereits bei Youtube zu sehen.

In einer bewegenden Szene muss die Frau aus Gaza ihr Kleid öffnen, um der weiblichen israelischen Soldatin zu zeigen, dass ihre Brüste amputiert worden sind. Ihr wird nicht erlaubt, nach Israel einzureisen. Die Sicherheitsvorkehrungen an der Grenze nach Gaza sind auch bei Frauen strikt, da bereits auch weibliche Attentäterinnen Sprengstoff bei sich trugen.

Der Regisseur, Ahmad Habash, der aus dem Westjordanland kommt, konnte die meisten Szenen, die in seinem Film nachgezeichnet wurden, nicht selbst besuchen. Ein Fotograf aus Gaza schoss Fotos von der Küste, bei den Szenen in einem israelischen Krankenhaus halfen dem Filmemacher Fotos von dessen Internetseite. „Ich wünschte, ich hätte nach Gaza und Israel reisen können. Dann wären die Zeichnungen sicher besser geworden“, sagte Habash.

Der Produzent Saed Andoni hofft laut „Har´aretz“, dass kranke Menschen in Gaza in Zukunft besser Hilfe bekommen. Ärzte und Krankenhäuser in Gaza sind sehr schlecht ausgestattet, ernste Krankheiten können dort nicht behandelt werden. Wenn kranke Palästinenser nach Israel oder Ägypten reisen wollen, kann es mehrere Wochen dauern, bis die bürokratischen Hürden überwunden werden. Die Grenzen sind schwer passierbar, seit die radikalislamische Hamas im Juni 2007 die Macht im Gazastreifen übernommen hat.

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