GAZA (inn) – Der Machtkampf zwischen der radikal-islamischen Hamas und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) im Gazastreifen spitzt sich zu. Erst kündigte die Hamas am Mittwoch die Gründung einer neuen Militärgruppe an, danach entschied PA-Präsident Mahmud Abbas, dies ebenfalls zu tun.
Angesichts der gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Hamas und Fatah im Gazastreifen erklärte der palästinensische Innenminister Said Siam, eine neue Polizeigruppe gründen zu wollen. Dieser sollten 3.000 Mann angehören. 30 von ihnen sollen bewaffnet durch Gaza-Stadt und die Hauptstraßen der Region patrouillieren. Die Polizisten sollten „Chaos, Anarchie und die zunehmenden Angriffe auf unser Volk“ verhindern, so Siam.
Bei den Kämpfen zwischen der Hamas und der Fatah waren erst am Mittwoch zwei Hamas-Mitglieder getötet worden.
Abbas sprach sich gegen eine Hamas-geführte Polizei-Truppe aus. Auch der Sprecher der Fatah, Tawfik Abu Chussa, rief Siam dazu auf, „eine übereilte Entscheidung“ zurückzunehmen, um „eine Katastrophe“ vom Volk abzuwenden.
Die neue Gruppe sei im Grunde eine Hamas-Armee, sagten PA-Vertreter. 90 Prozent der Mitglieder gehörten dem bewaffneten Arm der Hamas, „Isaddin al-Kassam“ an. Die PA werde diese Truppe nicht anerkennen, da das Hamas-Kabinett keine Autorität habe, solche ein Truppe ins Leben zu rufen. „Präsident Abbas ist der einzige, der die Macht hat, eine solche Sicherheitsgruppe zu bilden“, sagte ein PA-Vertreter laut einem Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“.
Wenige Stunden nach der Erklärung der Hamas ordnete Abbas ebenfalls die Gründung einer neuen Sicherheitstruppe im Gazastreifen an, der mehrere hundert Palästinenser angehören sollen. Sowohl Abbas als auch der palästinensische Innenminister sagten, sie wollten Blutvergießen unter den rivalisierenden bewaffneten Gruppen verhindern.