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Erleichterungen für Palästinenser zum Opferfest

JERUSALEM (inn) – Israel lockert zum muslimischen Opferfest einige Reisebeschränkungen für palästinensische Muslime. Die Geste soll Familienbesuche und den Besuch der Al-Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg ermöglichen.
Zum muslimischen Opferfest, an dem es auch jede Menge Leckereien gibt, sollen Besuche der Verwandten und des Tempelbergs erleichtert werden.
Das Opferfest beginnt am heutigen Donnerstag und endet am kommenden Dienstag. Laut einer Ankündigung des israelischen Verteidigungsministers Mosche Ja’alon sollen verheiratete Palästinenser aus dem Westjordanland Familienangehörige in Israel und im Gazastreifen besuchen können. Über den Ben-Gurion-Flughafen dürfen sie Verwandte im Ausland besuchen. Umgekehrt können Familienangehörige aus dem Ausland über den größten israelischen Flughafen ins Westjordanland kommen. Männliche Palästinenser über 45 und Frauen über 30 sollen zudem am Donnerstag und Freitag ungehinderten Zugang zum Tempelberg erhalten. Für Muslime mit israelischem Ausweis wird es laut der Jerusalemer Polizei keinerlei Altersbeschränkungen geben. Am Freitag dürfen Personen aus dem Gazastreifen zum Tempelberg kommen oder Verwandte im Westjordanland besuchen. Für jüdische Besucher ist der Zutritt zum Tempelberg in diesen Tagen nicht gestattet. Um eine schnellere Abwicklung an den Grenzübergängen und Kontrollpunkten zu ermöglichen, hat Israel deren Öffnungszeiten verlängert. Ähnliche Erleichterungen hat das israelische Verteidigungsministerium bei muslimischen Festen sowie zum Fastenmonat Ramadan bereits in den vergangenen Jahren angeordnet.

Hintergrund

Das Opferfest ist das größte aller muslimischen Feste und beginnt immer am 10. Tag des Monats Dhu al-Hiddscha, des zwölften Monats des islamischen Mondkalenders. Das viertägige Fest erinnert an die koranische Erzählung von Ibrahim (arabisch für Abraham), der seinen Sohn im Gehorsam gegenüber der Anweisung Allahs zum Opfer bringen wollte. Die Bibel berichtet in 1. Mose, Kapitel 22 von Abrahams Gehorsam gegenüber Gott und dass dieser seinen Sohn Isaak als Opfer darbringen wollte. Im Koran ist eine ähnliche Geschichte in Sure 37,102-112 aufgeschrieben. Dort wird der Name des zu opfernden Sohnes nicht genannt, die islamische Tradition überliefert jedoch ausnahmslos, dass es sich bei dem Sohn um Ismael handelt. Im biblischen Bericht weiß der Sohn nichts von der Absicht seines Vaters, während er in der koranischen Überlieferung davon unterrichtet ist und sich mit dem Vorhaben seines Vaters einverstanden erklärt. Kurz vor der beabsichtigten Opferung wird Ibrahim Einhalt geboten und er sieht ein „Schlachtopfer“. Daher schlachten Muslime bis heute ein Lamm. Ibrahims Akt der Hingabe und Unterwerfung (Islam) gilt als ein Vorbild, dem jeder Muslim nachstreben sollte. (jus)

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