RISCHON LEZION (inn) – Die israelische Armee hat am Donnerstag eine Schutzwand gegen Kassam-Raketen erfolgreich getestet. Diese soll beispielsweise vor Schulen und Kindergärten in israelischen Ortschaften im nördlichen Negev aufgestellt werden.
Der Versuch fand in Rischon LeZion, südöstlich von Tel Aviv, statt. Soldaten feuerten mehrere Raketen, die Kassams ähnelten, auf die Wand ab. Diese hielt den Raketen stand – keine konnte die Schutzwand durchdringen. „Das ist eine relativ billige Lösung“, sagte ein Armeevertreter. „Man kann die Wand direkt vom Hersteller bekommen und braucht sie nur noch am dafür vorgesehenen Ort aufzustellen.“ Die Schutzwand wurde von mehreren Sicherheitsfirmen entworfen.
Verteidigungsminister Amir Peretz hat angeordnet, dass in der Wüstenstadt Sderot bis Anfang des neuen Schuljahres alle Bildungseinrichtungen geschützt werden sollen. Die Stadt nahe der Grenze des Gazastreifens ist besonders von Raketenangriffen betroffen. Für die Schutzmaßnahmen sind umgerechnet rund 20 Millionen Euro anberaumt. Das Finanz- und das Bildungsministerium sollen sich darüber einigen, woher das Geld genommen werden soll.
Erste Rakete nahe Wohngebiet von Aschkelon
Am Freitagmorgen landete erstmals eine Kassam-Rakete in unmittelbarer Nähe eines Wohngebietes in der Küstenstadt Aschkelon. Sie schlug neben dem Friedhof ein. Bisher hatten Palästinenser zwar zahlreiche Raketen in Richtung der Stadt nördlich des Gazastreifens abgefeuert. Doch im schlimmsten Fall kamen diese im Industriegebiet auf, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet.