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Ephraim Kishon erhält den „Israel Preis“ für sein Lebenswerk

TEL AVIV (inn) – Rehabilitation für einen Großen: Der in seinem Heimatland lange unterschätzte Satiriker, Bühnenautor und Regisseur Ephraim Kishon erhält am Mittwoch aus den Händen von Bildungsministerin Limor Livnat den „Israel Preis“ für sein kulturelles Lebenswerk.

In einem Interview mit der „Jerusalem Post“ begrüßte Kishon (77) jetzt das Ende der „Verschwörung des Verschweigens“ seines Werkes. Nach dem Sechs-Tage-Krieg schrieb er ein satirisches Buch, „Pardon, wir haben gewonnen“, das von vielen im Medien-Establishment als nationalistisch angesehen wurde. Daraufhin begann das, was Kishon einen „Boykott“ seines Werkes nennt.

Sein Freund, der TV-Journalist und Knessetabgeordnete Yosef (Tommy) Lapid (Shinui-Partei), sagte der „Jerusalem Post“: „Er wurde und wird angegriffen wegen seiner rechtsgerichteten politischen Meinung. Ferner nahm ihn kaum einer ernst, `weil Humor keine Literatur ist`. Hinzu kommt sein ungarischer Akzent und der Umstand, daß er reich ist. Autoren sollten arm sein.“ Die Linken ärgerte er auch mit dem 1969 erschienenen Buch „Der Fuchs im Hühnerstall“ – einer Satire über einen sozialistischen Politiker.

Der in Afeka bei Tel Aviv und im schweizerischen Kanton Appenzell lebende Kishon hat weltweit 43 Millionen Exemplare seiner 700 Bücher (darunter viele Zusammenstellungen von bereits veröffentlichten Geschichten) verkauft. Seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt. Zwei seiner Filme wurden für den „Oscar“ nominiert, darunter „Salah“ („Tausche Wohnung gegen Tochter“). 32 Jahre lang schrieb er ferner unter dem Pseudonym Chad Gadja (Lämmchen) Kolumnen für die Tel Aviver Tageszeitung „Ma´ariv“.

Kishon wurde 1924 als Ferenc Hoffman in Budapest geboren wurde. Mit 17 Jahren gewann er den ungarischen Landespreis für die beste Kurzgeschichte. Der gelernte Goldschmied kam 1949 nach Israel, zunächst ins ungarische Kibbutz Kfar HaHoresh. Er hat drei Kinder – Rafael, Amir und Renana – sowie fünf Enkelkinder. Seine zweite Frau Sara, die er in seinen Werken oft als „die beste aller Ehefrauen“ bezeichnete, war am 24. März 2002 gestorben. Die beiden waren seit 1959 verheiratet.

Auch das geschieht: Während kürzlich ein israelisches Fernsehteam in der Wohnung des Israel-Preis-Trägers drehte, betrachtete ein junger TV-Mitarbeiter Kishons Bücherregale. Zu ihm gewandt, sagte er überrascht: „O, Sie schreiben auch Bücher?“ Die Szene hätte aus seiner Feder stammen können.

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