Enttarnt: Israelin gab sich fünf Jahre lang als Soldatin aus

JERUSALEM (inn) - Eine Israelin ist fünf Jahre lang mit falscher Uniform und Waffenattrappen in der Armee ein- und ausgegangen - sie beteiligte sich sogar am Zweiten Libanonkrieg. Die Dienstgrade hatte sie sich selbst verliehen.

Die 24-Jährige wurde am Dienstag festgenommen. Ein Soldat im Norden hatte sie verdächtigt, ihm ein „Punkteheft“ für die Registrierung von Uniformen gestohlen zu haben. Deshalb reichte er Beschwerde ein und fügte hinzu, dass er sie für eine Simulantin halte.

Der Fall wurde nach kurzer Untersuchung an die Polizei von Jerusalem übergeben, wo sie herstammt. Im Verhör teilte die falsche Offizierin mit, sie sei ungehindert in Kasernen und Stützpunkte im ganzen Land gelangt. Psychische Probleme konnten die Ermittler nicht feststellen. Als Motiv gab die falsche Soldatin an, es habe ihr gutgetan, sich in der Uniform zu bewegen.

„Sie wollte sich selbst befördern“

Der Leiter der Ermittlungskommission sagte gegenüber der Tageszeitung „Jediot Aharonot“: „Sie hat beschlossen, sich zu befördern. Erst beförderte sie sich zum Oberleutnant. Als sie dann begriff, dass sie im Alter von 24 nicht mehr einen solchen Rang haben konnte, beförderte sie sich zum Hauptmann.“

Bei einer Hausdurchsuchung wurden neben der Uniform zwei M16-Gewehrattrappen, eine Landkarte von einem Gebiet von Kampfhandlungen und Zünder von Granaten entdeckt. „Ich stand vor dem Spiegel, zog die Uniform an und salutierte mir selbst“, so die Simulantin.

Kein Einsatz im Libanon

Während des Libanonkrieges war die junge Frau in einer Artillerie-Einheit in Nordisrael eingesetzt. „Zum Glück ist sie nicht in den Libanon gegangen“, so der Ermittlungsleiter. „Ein weiteres Glück ist es, dass sie keinen weiten Gebrauch von der militärischen Ausrüstung gemacht oder sie an feindliche Vertreter weitergegeben hat, wie die geheimen Landkarten, die bei ihr gefunden wurden.“

Während ihres Grundwehrdienstes hatte sich die Israelin um eine Militärlaufbahn beworben, war jedoch wegen mangelnder Eignung aus der Armee entlassen worden.

Ihr ist es jetzt verboten, sich Militärstützpunkten oder Kasernen zu nähern. Der Fall wird an die Staatsanwaltschaft Jerusalem übergeben. Sie entscheidet, ob Anklage erhoben werden soll.

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