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Entschuldigung für mutmaßliche Mossad-Agenten in Neuseeland

JERUSALEM / WELLINGTON (inn) – Zwei Israelis sollen in Neuseeland für den israelischen Geheimdienst Mossad spioniert haben – davon ist die neuseeländische Regierung erst recht überzeugt, nachdem Israel sich offiziell für die Aktivitäten der beiden entschuldigt hat. Nach einem Jahr der Spannungen nehmen beide Ländern nun wieder ihre diplomatische Beziehungen auf.

Im Juli des Jahres 2004 wurden die Israelis Uriel Kelman und Eli Cara in Neuseeland zu sechs Monaten Haft verurteilt. Zudem mussten sie 50.000 Dollar Strafe zahlen. Sie wurden für schuldig befunden, auf illegale Weise neuseeländische Pässe erworben zu haben. Nach drei Monaten Haft wurden die beiden des Landes verwiesen. Die neuseeländischen Behörden gingen stets davon aus, dass sie im Auftrag des Mossad arbeiteten.

Neuseeland hatte die diplomatischen Beziehungen mit Israel ausgesetzt und hielt die Ernennung eines neuen israelischen Botschafters zurück. Israels Staatspräsident Mosche Katzav wurde bei seinem Australien-Besuch nahegelegt, nicht nach Neuseeland zu reisen.

Cara und Kellman sollen laut der neuseeländischen Polizei mit zwei anderen Agenten zusammengearbeitet haben. Sie sollen die Identität eines querschnittgelähmten Mannes übernommen haben. Die beiden Israelis dementierten, dass sie im Auftrag des Staates Israels handelten und gaben sich als private Geschäftsleute aus.

Das israelische Außenministerium entschuldigte sich nun nach einem Jahr der Querelen in einem Brief für die Unannehmlichkeiten, die der neuseeländischen regierung durch den Vorfall entstanden waren. „Wir drücken unser Bedauern aus für die Aktivitäten, die aufgrund der Festnahme der zwei israelischen Staatsbürger unternommen werden mussten, die in Neuseeland wegen krimineller Tätigkeiten angeklagt wurden“, heißt es in dem Brief. „Israel verpflichtet sich, derartige Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden.“ Das Außenministerium übernahm jedoch nicht die Verantwortung für die Tätigkeiten der beiden Israelis und behandelte sie wie jeden anderen israelischen Bürger.

Am Sonntag entschied Neuseeland daraufhin, die diplomatischen Beziehungen zu Israel wieder aufzunehmen, berichtet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Allerdings sei die Entschuldigung Israels ein Beweis dafür, dass die beiden Israelis Geheimagenten seien, sagte die neuseeländische Premierministerin, Helen Clark, am Montag. „Wir glauben, dass es sehr gute Gründe für die Entschuldigung gab. Sie ist eine Bestätigung dafür, dass diese Personen mit dem israelischen Geheimdienst zusammenarbeiteten. Das hatten wir immer vermutet“, sagte Clark.

Israels Außenminister Silvan Schalom begrüßte die Erklärung Clarks. „Diese Krise haben wir hinter uns“, so Schalom. Neuseeland hat bereits zugesagt, das Beglaubigungsschreiben für Naftali Tamir, Israels Botschafter in Australien und demnächst nicht-ortsansässiger Botschafter für Neuseeland, zu akzeptieren.

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