Abbas wolle die Freigelassenen nach seiner Rückkehr ins Westjordanland begrüßen, meldet die Tageszeitung „Jerusalem Post“. Laut Rafik Husseini, einem hochrangigen Berater Abbas‘, werde sich der Präsident nach seiner Pilgerreise noch nach Russland und in die USA begeben. Er wies die Aussagen der israelischen Regierung zurück. Abbas habe nicht um Aufschub gebeten.
„Ich kann Ihnen versichern, das Abu Masen (Abbas) diese Menschen nicht einen Tag länger im Gefängnis sehen möchte“, so Husseini.
Die israelische Regierung hatte die Namen der Freizulassenden am Sonntag auf der Internetseite des Justizministeriums veröffentlicht. Ursprünglich hatte Israels Premierminister Ehud Olmert angekündigt, 250 Palästinenser als Geste des guten Willens vor dem islamischen Opferfest „Eid al-Adha“ freizulassen. Auf Anfrage einiger Minister waren jedoch die Namen von 19 Häftlingen aus dem Gazastreifen wieder von der Liste entfernt worden.
Die verbleibenden 231 Häftlinge sollen nun voraussichtlich am 15. Dezember freikommen. Israel will mit dieser Geste vor allem das Ansehen von Abbas und seiner Fatah-Partei in der palästinensischen Bevölkerung stärken. Die Freizulassenden sind ausschließlich Fatah-Loyalisten.