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Entführungsversuch: Palästinenser muss für 10 Jahre ins Gefängnis

BE´ER SCHEVA (inn) - Das Bezirksgericht Be´er Scheva hat am Dienstag einen Palästinenser zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt, weil er einen israelischen Soldaten entführen wollte. Der 29-Jährige hatte wegen der starken Armeepräsenz an der Grenze zum Gazastreifen von der Tat abgesehen.

Bei dem Verurteilten handelt es sich um Said Musan aus Gaza. Er hatte die Entführung im Jahr 2006 mit zwei Mitgliedern der Gruppe „Schahid-Brigaden“ geplant. Sie wollten dadurch die Freilassung von Akram Salame Said aus einem israelischen Gefängnis erpressen. Die beiden Komplizen sind Brüder des Häftlings, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet.

Der Anklageschrift zufolge trainierte Musan den Umgang mit Waffen. Dabei leitete ihn ein ranghoher Vertreter der „Schahid-Brigaden“ an. Auch wurde er Mitglied der Terror-Organisation. Er machte sich kundig über die Truppenbewegungen am Grenzzaun. Am Vortag der geplanten Entführung erwarb er ein Betäubungsspray. Zudem erhielt er Handschellen, falls er zwei Soldaten in seine Gewalt bringen könne.

Nachdem er die Israelis etwa eine halbe Stunde beobachtet hatte, kehrte Musan von seinem Posten zurück. Er teilte den Komplizen mit, dass er wegen der Bewegungen der Truppen den Plan nicht ausführen könne. Die beiden Brüder wurden wütend und forderten eine Bezahlung für die verwendeten Waffen.

Die Anklagepunkte gegen Musan lauteten unter anderem auf Verschwörung für eine Straftat, verbotenes militärisches Training und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung. Hinzu kamen Spionage, Waffenbesitz und versuchte Entführung.

Staatsanwältin Moran Gas betonte, dass nicht die Reue des Angeklagten die Tat verhindert habe, sondern die Anwesenheit der Sicherheitskräfte. „Wäre der böse Plan des Angeklagten ausgeführt worden, dann hätte er ernsthafte Auswirkungen gehabt, wie wir sie seit der Entführung von Gilad Schalit erlebt haben.“

Der Palästinenser wurde neben der zehnjährigen Haftstrafe zu einem weiteren Jahr auf Bewährung verurteilt. Das Gericht hielt wegen der Schwere der Vergehen eine harte Bestrafung für angemessen. Auch solle das Urteil als Abschreckung dienen.

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