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Entführter Taxifahrer befreit

RAMALLAH / BITUNYA (inn) – Eliyahu Gurel lebt, ist gesund und wieder frei. Einer Eliteeinheit der israelischen Armee gelang es in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch, den entführten Taxifahrer aus den Händen seiner palästinensischen Entführer zu befreien.

Kurz vor Mitternacht stürmten Elitekämpfer der „Sayeret Matkal“ ein verlassenes Gebäude im westlich von Ramallah gelegenen Betunya. Die israelischen Soldaten fanden den 61jährigen allein und gefesselt. Seine Entführer hatten offensichtlich die Flucht ergriffen. Im Laufe der Aktion unter dem Kommando von Brigadegeneral Gadi Eisenkot, dem Oberkommandierenden der israelischen Streitkräfte in Judäa, Samaria und dem Gazastreifen, wurde nicht ein einziger Schuß abgefeuert.

Eliyahu Gurel wurde zuerst in das nahegelegene Mahane Ofer, ein Gefangenenlager der israelischen Armee vor den Toren der palästinensischen Autonomiestadt Ramallah, gebracht und von einem Militärarzt untersucht. Nach weiteren Untersuchungen im Hadassah-Krankenhaus von Ein Kerem bei Jerusalem durfte er noch in der Nacht zu seiner Familie in Ramat Gan zurückkehren.

Vor der Stürmung des Gebäudes in Betunya war es einer Antiterroreinheit der israelischen Polizei in Zusammenarbeit mit der Elitetruppe „Duvdevan“, die vor allem als Araber verkleidet operiert, gelungen, vier Palästinenser festzunehmen. Der stellvertretende israelische Generalstabschef Generalmajor Gabi Ashkenazi betonte, daß alle Entführer Gurels gefaßt worden seien. Zwei der Entführer wurden am Dienstagabend gegen 22 Uhr am Kalandia-Checkpoint bei Ramallah verhaftet. Sie gestanden den genauen Aufenthaltsort des Entführten.

Hanna Gurel, die Frau des entführten Taxifahrers, äußerte sich noch in der Nacht überglücklich: „Gott sei Dank, mein Mann lebt!“ und fügte hinzu: „Diese Tage waren die schwersten in meinem Leben. Wir haben nicht geschlafen. Wir sind müde und ausgelaugt.“

Bei seiner Rückkehr nach Hause erzählte Eliyahu Gurel Journalisten und Freunden: „Ich habe vier sehr schwere Tage hinter mir. In den Bergen sind wir von Ort zu Ort gewandert. In den zwei letzten Nächten konnte ich nur auf Holzbrettern schlafen, in einem Keller, sieben Meter unter der Erdoberfläche.“ Über seine Entführer sagt er: „Sie haben mich gut behandelt. Sie haben mich nicht geschlagen.“

Am vergangenen Freitagnachmittag hatte Eliyahu Gurel seine Entführer, zwei Männer, eine Frau und ein vierjähriges Mädchen, in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens in Lod aufgenommen. „Sie baten mich, sie nach Jerusalem zu fahren. In Jerusalem dirigierten sie mich zur French-Hill-Kreuzung bei Beit Hanina. Dort bedrohten sie mich mit Messern. Ich wehrte mich nicht.“

„Sie sprachen Hebräisch mit mir“, erzählt der Taxifahrer über seine Entführungszeit. „Ich sagte ihnen nicht, daß ich Arabisch verstand. Einer meinte, er werde die Entlassung von Gefangenen für meine Freilassung verlangen. Mir wurde auch klar, daß er selbst in israelischer Haft gewesen war.“ Außerdem erzählte einer der Entführer, der sich „Achmed“ nannte, seinem Gefangenen, daß die israelischen Sicherheitskräfte zweimal versucht hätten, ihn zu töten. Welcher palästinensischen Gruppierung die Entführer angehörten, konnte Gurel nicht herausfinden.

Aus Sicherheitskreisen ist zu hören, daß die Entführer in verschiedenen Telefonanrufen unterschiedliche, teilweise widersprüchliche Forderungen erhoben hätten. Manchmal hätten sie Geld gefordert, einmal die Freilassung aller palästinensischen Gefangenen, dann wieder die Entlassung einiger Inhaftierter.

Bei den Suchaktionen nach Eliyahu Gurel hatten israelische und palästinensische Sicherheitskräfte kooperiert. Am Montag hatte die israelische Armee eine Ausgangssperre über Ramallah und Bitunya verhängt. Die Palästinensische Autonomiebehörde hatte diese Maßnahme sofort vor Pressevertretern als Verstoß gegen die Umsetzung der „Roadmap“, des Fahrplans zum Frieden im Nahen Osten, verurteilt und die USA, die Europäische Union und die Weltöffentlichkeit aufgerufen, „zu intervenieren, um dieser Art von willkürlichen israelischen Maßnahmen, die die gesamte Region in eine neue Spirale der Gewalt stürzen werden, Einhalt zu gebieten.“

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