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Entführter Soldat: Oberrabbi bittet iranische Religionsführer um Hilfe

MOSKAU (inn) – Israels Oberrabbiner Jona Metzger hat religiöse Führer aus aller Welt dazu aufgerufen, sich um die Befreiung des entführten Soldaten Gilad Schalit zu bemühen. Er sprach bei einer internationalen Konferenz in Moskau, wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ am Dienstag berichtet.

In seiner Rede forderte der Rabbi seine Zuhörer auf, die politischen Meinungsverschiedenheiten aufzugeben und sich um den Glauben an einen Gott zu vereinen. Er schwenkte ein Bild des 19 Jahre alten Soldaten und fragte: „Worin hat dieser junge Mann gesündigt, dessen Entführer ihn töten wollen, nachdem sie in dieser Woche schon einen 18-jährigen Jungen getötet haben, nur weil er Jude ist?“ Rabbi Metzger appellierte an die anwesenden religiösen Führer aus dem Iran, ihren Einfluss für seine sofortige Befreiung auszuüben.

An der Konferenz nahmen auch Vertreter verschiedener Religionen aus Ländern wie Syrien, Saudi-Arabien, Kasachstan, Indien, Kambodscha und den USA teil. Sie stand unter der Schirmherrschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Dieser zeigte sich nach der Rede des Israelis bewegt: „Ihre Worte haben mein Herz sehr angerührt“, sagte er zu dem Rabbi. „Sie sind auch in Russland sehr relevant.“ Damit bezog er sich auf den Kampf gegen den tschetschenischen Terror und den Mord an vier russischen Diplomaten im Irak. Deren Entführer hatten für die Freilassung gefordert, dass die russischen Truppen aus Tschetschenien abziehen und alle moslemischen Häftlinge freikämen. Russland ließ ein Ultimatum verstreichen. Am 26. Juni, knapp drei Wochen nach der Entführung, kam die Mitteilung von der Hinrichtung.

„UNO der Religionen gründen“

Rabbi Metzger regte die Einrichtung eines Forums von Religionsvertretern aus aller Welt an. Es solle eine Art UNO auf religiöser Basis werden. Die Beteiligten sollten regelmäßig zusammenkommen und sich um Frieden, Liebe und Brüderlichkeit zwischen den Völkern bemühen.

Putin kündigte zum Abschluss der Konferenz an, er werde die dort geäußerten Vorschläge vor die Führer der G8-Staaten bringen. Sie werden Mitte Juli in Sankt Petersburg tagen. Der Präsident wolle damit bewirken, dass „die politische Führung die Entscheidungen der geistigen Führer übernimmt“.

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