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Entführter CNN-Mitarbeiter wieder frei

GAZA (inn) – Der entführte Angestellte des US-Fernsehsender CNN, Riad Ali, ist am Dienstagnachmittag wieder freigelassen worden. Seine Entführer hatten sich ihm als Aktivisten der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden vorgestellt – dies wurde jedoch von der Terrorgruppe dementiert.

„Natürlich weiß ich nicht, ob sie wirklich zu Al-Aksa gehörten oder nicht“, sagte Ali nach seiner Befreiung. Die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden stehen der Fatah-Partei von PLO-Chef Jasser Arafat nahe. Sie verurteilten die Entführung in einer offiziellen Mitteilung als chaotische Aktion, die der palästinensischen Sache schade. Der israelische Araber war am Montag in Gaza-Stadt von bewaffneten Palästinensern verschleppt worden.

Nach der Entführung hatten israelische und palästinensische Sicherheitskräfte vermutet, dass die radikal-islamische Hamas oder der Dschihad al-Islami hinter der Aktion stecken könnten. Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, wiesen jedoch beide Terror-Organisationen ebenfalls jegliche Verbindung zu dem Vorfall zurück.

Die Entführer stellten keine konkreten Forderungen. „Sie fragten mich über meinen Hintergrund als Mitglied der drusischen Gemeinschaft aus“, sagte Ali vor Journalisten. „Als sie feststellten, dass ich nichts mit ihren Forderungen oder Interessen zu tun hatte, ließen sie mich wieder frei.“ Die Drusen, denen Ali angehört, sind im 11. Jahrhundert als Splittergruppe aus dem Islam entstanden.

Der Sender CNN berichtete von einem Video, auf dem Ali seine Glaubensgenossen aufgerufen habe, nicht in der israelischen Armee zu dienen. Die Sache der Drusen sei dieselbe wie die der Palästinenser, sagte er in dem Film. Ali selbst hat, im Gegensatz zu den meisten Drusen in Israel, keinen Wehrdienst geleistet. Später gab er an, er sei gezwungen worden, das Video aufzunehmen.

Obwohl palästinensische Sicherheitsbeamte lange mit den Entführern verhandelt haben, wissen sie nach eigenen Angaben nichts über deren Identität und das Motiv.

Nach seiner Befreiung wurde Ali zunächst in eine palästinensische Polizeistation in Gaza-Stadt gebracht, wo er eine Pressekonferenz gab. Einige Stunden später kehrte er durch den Eres-Grenzübergang nach Israel zurück.

Der palästinensische Premierminister Ahmed Qrea teilte anschließend mit, die Polizei und die Geheimdienste auf palästinensischer Seite hätten gut zusammengearbeitet. Offenbar war auch Arafat an den Verhandlungen beteiligt. Nach der Freilassung gratulierte er Ali telefonisch. Dieser bedankte sich bei Arafat für die Vermittlung.

Die israelischen Sicherheitskräfte waren von ihren palästinensischen Kollegen ständig über die Fortschritte der Gespräche auf dem Laufenden gehalten worden.

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