JERUSALEM (inn) – Nach der Auszählung der restlichen Stimmen haben Kadima, Likud und Meretz je einen Sitz dazugewonnen. Israel Beiteinu, Schas und die arabische Liste Ra´am-Ta´al haben hingegen ein Mandat weniger als nach dem vorläufigen Endergebnis.
Das offizielle Endergebnis wurde in der Nacht zum Freitag bekannt gegeben. Demnach verteilen sich die Mandate wie folgt:
Kadima: 29 Sitze
Avoda: 20 Sitze
Schas: 12 Sitze
Likud: 12 Sitze
Israel Beiteinu: 11 Sitze
National-Religiöse Partei: 9 Sitze
Pensionäre: 7 Sitze
Vereinigtes Torah-Judentum: 6 Sitze
Meretz: 5 Sitze
Arabische Parteien Ra´am-Ta´al, Hadasch und Balad: je 3 Sitze
Zuletzt ausgezählt wurden die Stimmen von Soldaten, Gefängnisangestellten, Häftlingen, Krankenhauspatienten, Behinderten und Diplomaten im Ausland. Das berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“.
Fast ein Drittel der Knesset-Mitglieder kommt neu ins Parlament – dies trifft für 39 Abgeordnete zu. Von ihnen gehören zehn zur Kadima-Partei und acht weitere zu Israel Beiteinu. Alle sieben Parlamentarier der Pensionärspartei sind ebenfalls Neulinge.
Von den Abgeordneten der 17. Knesset werden 16 Frauen sein, im Vergleich zu 18 Frauen in der vorigen Legislaturperiode. 73 Parlamentsmitglieder sind aschkenasischer Herkunft, haben also Wurzeln in Ost- oder Nordeuropa. Nur 34 sephardische Juden aus Südeuropa, Nordafrika oder dem Nahen Osten werden in der neuen Knesset vertreten sein. Die restlichen 13 Vertreter sind Araber, im Vergleich zu 10 arabischen Abgeordneten in der bisherigen Knesset.
Freude in PA über Likud-Absturz
Unterdessen zeigte sich die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) erfreut über den Einbruch des Likud. „Wir freuen uns, zu sehen, dass (Benjamin) Netanjahu eine erniedrigende Niederlage erlitten hat“, sagte ein ranghoher Vertreter gegenüber der „Jerusalem Post“. „Wir hoffen, dass Kadima und die Arbeitspartei sich zusammentun, um den Friedensprozess voranzubringen und den Konflikt zu beenden.“
Viele Palästinenser sahen hingegen keinen Unterschied zwischen Kadima-Chef Ehud Olmert und anderen Kandidaten. „Die meisten Palästinenser glauben, dass alle Kandidaten schlecht für sie sind“, teilte der politische Analyst Osama Hamdan mit.