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Empörung über Aufruf des iranischen Präsidenten

JERUSALEM (inn) – Die Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad am Mittwoch über eine „Auslöschung Israels“ haben weltweit Entrüstung ausgelöst. Der israelische Vize-Premier Schimon Peres forderte den Ausschluss des Iran aus den Vereinten Nationen.

Ahmadinedschads Aufruf, Israel „von der Landkarte zu radieren“, „verstößt gegen die Charta der Vereinten Nationen und kommt einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleich“, schrieb Peres in einem offenen Brief an Israels Premier Ariel Scharon. „Es ist unvorstellbar, dass an der Spitze (der UN) ein Mitgliedsstaat steht, der zum Völkermord aufruft.“

Scharon nannte die Äußerungen des iranischen Präsidenten ein „Verbrechen“. Sie verstießen gegen die Charta der UN.

Die USA sahen sich in ihrer Sorge um die zweifelhafte Atom-Politik des Iran bestätigt. Während der Iran behauptet, sein Atom-Programm diene ausschließlich zivilen Zwecken, warnt die US-Regierung davor, dass das Land Atomwaffen entwickeln wolle. US-Präsident Bush fordert, dass das Thema vor den UN-Sicherheitsrat gebracht wird und über mögliche Sanktionen gegen den Iran nachgedacht wird.

Auch die Bundesregierung kritisierte Ahmadinedschad: „Sollten diese Aussagen tatsächlich so gefallen sein, sind sie völlig inakzeptabel und auf das Schärfste zu verurteilen“, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Walter Linder.

Großbritannien nannte die Äußerungen „zutiefst beunruhigend und widerlich“. Auch der Sprecher des französischen Außenministeriums, Jean-Baptiste Mattei, sagte: „Wenn diese Äußerungen so gemacht wurden, verurteilten wir sie mit der größten Entschiedenheit.“ Auch Spaniens Außenminister Miguel Angel Moratinos verurteilte die Bemerkungen und forderte eine Dringlichkeitssitzung mit dem iranischen Botschafter in Madrid.

Der kanadische Außenminister Pierre Pettigrew sagte: „Wir leben im 21. Jahrhundert. Kanada wird diesen Hass, die Intoleranz und diesen Antisemitismus niemals akzeptieren. Niemals. Die Bemerkungen haben die Ambitionen des Iran auf ein Nuklear-Programm noch mehr erschwert. Sie haben unterstrichen, dass alle Länder zusammenstehen müssen um zu verhindern, dass der Iran Nuklearwaffen entwickeln kann.“

Der Iran steht wegen seines Atomprogramms derzeit unter großem internationalen Druck. Die internationale Atomenergiebehörde IAEA soll Ende November darüber entscheiden, ob im Atomstreit mit dem Iran der UN-Sicherheitsrat angerufen werden soll.

Der Iran plant offenbar zudem, einen in Russland hergestellten Satelliten in die Umlaufbahn zu schicken, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Israel befürchtet, dass der Iran damit Israel ausspionieren will. Vizepremier Peres will den Besuch des russischen Außenministers Sergey Lavrov am Donnerstag dazu nutzen, über den Satelliten zu sprechen. Offiziell ist der Satellit zu Forschungszwecken gedacht.

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