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El-Baradei: „Israels Nuklearwaffen sind Hindernis für Frieden“

SYDNEY (inn) – Israels Nuklearwaffen sind ein Hindernis für den Frieden im Nahen Osten, sagte der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Mohammed El-Baradei, in einem Interview. Er wünsche sich, dass die Abrüstung Israels einhergehe mit einem umfassenden Friedensplan für den Nahen Osten.

„Es ist eigentlich nicht haltbar, dass auf der einen Seite Israel mit seinen Nuklearwaffen steht, während alle Anderen Teil eines Kernwaffensperrvertrages sind“, so El-Baradei gegenüber der Zeitung „Sydney Morning Herald“. Moslems in der Region würden Israel sein Nuklearwaffenarsenal übel nehmen, und sie verlangten, dass es ebenfalls dem Sperrvertrag beitrete. „Das ist eine sehr emotionale Angelegenheit im Nahen Osten“, fügte er hinzu.

Der Direktor der UNO-Behörde nimmt derzeit an einer Konferenz in Sydney teil, die von der australischen Regierung initiiert wurde. Vertreter aus 30 Ländern beraten darüber, wie verhindert werden könne, dass Nuklearmaterial in die Hände von Terroristen gerät.

El-Baradei sagte, er sei ermutigt von der vorläufigen Zusage des Iran, die Anreicherung und Wiederaufarbeitung von Uran aufzuschieben. Entsprechende Zusagen habe der Iran am Wochenende bei Gesprächen mit Vertretern aus Großbritannien, Frankreich und Deutschland gemacht. Teheran könne jedoch nur dazu gebracht werden, ganz auf die Entwicklung von Nuklearwaffen zu verzichten, wenn Israel in die Debatte mit eingebracht würde.

„Entweder wir haben in den nächsten 10, 20 Jahren drei oder vier Länder, die Nuklearwaffen erwerben und extremistische Gruppen, die ihre Hand nach Nuklearwaffen ausstrecken, oder man bildet eine Sicherheitsstruktur, die auf Vertrauen und Zusammenarbeit beruht“, sagte El-Baradei.

Zu Israels Haltung befragt, dass erst ein umfassender Friedensvertrag ausgehandelt werden müsste, bevor Nuklearwaffen abgerüstet werden könnten, sagte El-Baradei: „Ich finde, wir bräuchten beides zusammen. Man braucht eine Sicherheitsstruktur, die den Friedensprozess unterstützt“. Er fügte hinzu, die internationale Gemeinschaft sollte Israel nicht unter Druck setzen, abzurüsten, sondern einen Plan vorwärts bringen, demzufolge Abrüstung ein Teil eines umfassenden Nahost-Friedensplanes wäre.

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