Suche
Close this search box.

Eklat in Beirut: Arabische Fürsten wollten Arafat-Rede nicht hören

BEIRUT (inn) – Die Delegation der PLO hat am Mittwochnachmittag beim Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Beirut (Libanon) für einen Eklat gesorgt – als die Staatschefs die Ansprache von Yasser Arafat nicht ansehen wollten, verließen die Palästinenser den Saal.

Zuvor hatten bereits Ägyptens Staatspräsident Hosni Mubarak und Jordanienss König Abdullah II. die Teilnahme am Gipfel abgesagt. Während die politische Gründe nannten, hieß es in Beirut, beide fürchteten um ihre Sicherheit.

Arafats Rede, die er in Ramallah hielt, wurde über den panarabischen Nachrichtenkanal „Al-Jazeera“ ausgestrahlt und war in der gesamten arabischen Welt von Mauretanien bis in den Irak und von Syrien bis auf die Komoreninseln in Südostafrika zu sehen – aber eben nicht im Sitzungsaal der Arabischen Liga in Beirut. Dies hatte die PLO jedoch verlangt.

Arafat dankte den arabischen „Bruderländern“ für deren „Bemühungen um einen Frieden im Nahen Osten“. Besonders lobte der Palästinenserführer den Plan des saudischen Kronprinzen Abdullah ibn-Abdul Aziz al-Saud. An Israel übte Arafat scharfe Kritik.

PLO-Chef-Unterhändler Saeb Erakat sagte dem amerikanischen Nachrichtenkanal „CNN“ in Ramallah, es sei verabredet worden, die Arafat-Rede nach der Rede des regierenden saudi-arabischen Prinzen Abdullah live über Satellit zu übertragen. Er forderte eine Stellungnahme von Emile Lahoud, dem für die Liga-Konferenz federführenden Präsidenten des Libanon.

Die Arabische Liga ist ein politischer Zusammenschluß der arabischen Staaten im Nahen Osten und Afrika. Sie wurde am 22. März 1945 gegründet von Ägypten, Irak, Jemen, Jordanien, Libanon, Saudi-Arabien und Syrien.

Später kamen folgende Mitglieder hinzu: Libyen (1953), Sudan (1956), Marokko und Tunesien (1958), Kuwait (1961), Algerien (1962), Südjemen (1967), Bahrain, Katar, Oman und Vereinigte Arabische Emirate (1971), Mauretanien (1973), Somalia (1974), die PLO (1976), Djibouti (1977) und die Komoren (1993).

Ziel der Arabischen Liga ist weitgehende Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten. Nach dem Friedensschluß mit Israel (1979) ruhte die Mitgliedschaft von Ägypten bis 1989.

Das Generalsekretariat der Liga unter Leitung des Ägypters Amr Moussa befindet sich in Kairo.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen