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Einigung bei Hilfszahlungen für Gazastreifen

Anders als bislang überwacht Israel nun, an wen die Hilfsgelder für den Gazastreifen gehen. Verteidigungsminister Gantz findet nach der Vereinbarung lobende Worte für Katar.
Auch Familien in Gaza-Stadt könnten bald von der Zahlungsvereinbarung profitieren

JERUSALEM (inn) – Die Vereinten Nationen und der Golfstaat Katar haben sich auf Hilfszahlungen in Höhe von 40 Millionen US-Dollar für den Gazastreifen geeinigt. Der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß) sagte am Donnerstag, die Gelder würden über die UN direkt auf die Konten bedürftiger Familien überwiesen. Israel überwache die Empfänger.

Die Wiederaufnahme von Zahlungen aus Katar gilt als Eckpunkt für einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen. Einem Bericht der „Jerusalem Post“ zufolge hat Ägypten bei der Vereinbarung vermittelt. Dazu gehörten auch indirekte Gespräche zwischen der israelischen Regierung und der Terror-Organisation Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert.

Geld auf Reisen

Die Vereinbarung gilt vorerst bis Jahresende. Monatlich werden demnach 10 Millionen US-Dollar überwiesen. Die Gelder gehen zunächst von Katar an die Vereinten Nationen in New York. Diese überweisen sie an Banken in Ramallah. Diese wiederum leiten das Geld weiter an Banken im Gazastreifen.

In dem Küstenstreifen verteilen die Vereinten Nationen im Rahmen des Welternährungsprogramms Bankkarten an bedürftige Familien, die das Geld damit abheben können. Israel hat die Auswahl der Familien genehmigt, um sicherzustellen, dass bei den Empfängern keine Verbindungen zu Terroristen bestehen. Insgesamt sollen so 100.000 Familien pro Monat 100 US-Dollar erhalten.

Deal mit Kompromissen

Bei bisherigen Vereinbarungen unter dem früheren Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) hatte es einen derartigen Überwachungsmechanismus nicht gegeben. Nichtsdestotrotz ging Israel auch beim aktuellen Deal Kompromisse ein. So gibt es vorerst keine Rückbringung der gefallenen Soldaten Hadar Goldin und Oron Schaul. Die Hamas hält deren Leichen seit dem Gaza-Konflikt 2014 zurück. Ferner bleiben auch die beiden israelischen Staatsbürger Avera Mengistu und Hascham al-Sajed in den Händen der Hamas.

Die Terrorgruppe ihrerseits hatte bei dem Deal auch Gelder für die Zahlung an Angestellte im Blick. Diese sind nun nicht Teil des Deals. Ein Sprecher sagte laut der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa): „Entscheidend für Hamas ist, dass alle möglichen Arten von Hilfe die Menschen im Gazastreifen erreicht, und das ist ein natürliches Recht für sie.“

Verteidigungsminister Gantz dankte Katar für die „positive Rolle in der Region“. Laut der „Jerusalem Post“ hatte sich Gantz mit Vertretern des Golfstaates in einem Drittland getroffen – obwohl zwischen Israel und Katar keine Beziehungen etabliert sind. Gantz dankte auch den USA und Ägypten. Insbesondere der Nilstaat sei „ein Schlüsselakteur für Frieden in der Region“.

Von: df

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