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Eine Woche in Laubhütten: Juden feiern Sukkot

Das Laubhüttenfest, das am 15. Tischri anfängt, erinnert an die Zeit der Wüstenwanderung, in der die Israeliten keine festen Wohnhäuser hatten. Die hebräische Bezeichnung für das Fest ist "Sukkot" (Hütten). Acht Tage lang wohnen, essen und feiern Juden in Laubhütten. In diesem Jahr beginnt Sukkot am Abend des 2. Oktober und dauert in Israel bis zum 8. Oktober.

In Bezug auf die Laubhütte (Sukka) gibt es genaue Regeln. So muss sie mindestens drei Wände haben. Das Dach sollte aus Zweigen bestehen. In der Sukka soll mehr Schatten als Sonne sein, die Sterne müssen sichtbar sein. Viele Häuser in Israel haben versetzte Balkons, weil man eine Sukka nicht unter einem Dach errichten darf. Die Laubhütte wird mit Früchten und Bildern geschmückt.

Möglichst viel Zeit in Sukka verbringen

Wenn es möglich ist, sollte ein Jude während des ganzen Festes in der Sukka wohnen. In kalten Gegenden reicht es aus, die Mahlzeiten in der Laubhütte einzunehmen – außer bei sehr ungemütlichem Wetter. Wer eine Reise unternimmt und keine Sukka zur Verfügung hat, ist von dieser Pflicht befreit. Frauen müssen nicht in der Sukka sitzen, dürfen aber ebenso wie Männer den entsprechenden Segensspruch sagen, wenn sie es doch tun: „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns durch Seine Gebote geheiligt und uns befohlen hat, in der Laubhütte zu wohnen.“ Viele Lokale in Israel haben in dieser Zeit eine große Sukka, in der sie auf Wunsch ihre Gäste bedienen.

Ein wichtiges Element des Festes sind die „Vier Arten“. Jeder Mann sollte einen Palmzweig (Lulaw), drei Myrtenzweige sowie zwei Bachweidenzweige zu einem Feststrauß zusammenbinden. Als vierte Art kommt der Etrog, eine Zitrusfrucht, hinzu. Jeden Tag außer am Schabbat spricht man einen Segen darüber.

Dank für Obst und Wein

Sukkot wird in der Bibel auch als „Fest des Einsammelns“ bezeichnet. Es kennzeichnet das Ende der Obsternte und der Weinlese, für die Juden Gott danken. Ein weiterer Name ist „Fest des Wassers“. Nach jüdischer Überlieferung entscheidet Gott am letzten Tag von Sukkot endgültig über die Regenmenge für das kommende Jahr. Bis zur Zerstörung des Zweiten Tempels wurde ein Wassergussopfer dargebracht. Mit diesem Tag beginnen Juden, täglich um Regen zu beten. Den Sommer über bitten sie Gott entsprechend um Tau.

In der Zeit der beiden Tempel in Jerusalem war Sukkot nach Pessach und dem Wochenfest Schavuot das dritte große Wallfahrtsfest (3. Mose 23,33-43; 5. Mose 16,13-17). Während der ganzen Festwoche wird das Hallel-Gebet, der große Lobgesang, in das Morgengebet eingefügt. In der Synagoge gibt es jeden Tag eine Prozession um das Rednerpult (Bima) mit dem Feststrauß und dem Etrog, am letzten Tag findet sie siebenmal statt.

Gottesfurcht und Freude ergänzen sich

Freude steht im Mittelpunkt des Laubhüttenfestes. Es folgt fast direkt auf die „furchtgebietenden Tage“ vom Neujahrsfest bis zum Versöhnungstag. Damit wird gezeigt, dass sich im Judentum Gottesfurcht und Freude ergänzen.

Am achten Tag ist das Abschlussfest Schemini Atzeret, das in Israel mit Simchat Torah, dem Fest der Freude über die Torah, zusammenfällt. An diesem Tag endet die jährliche Torah-Lesung in der Synagoge mit den letzten Versen des fünften Buches Mose (5. Mose 33,1-34,12). Im direkten Anschluss daran wird der erste Wochenabschnitt (1. Mose 1,1-6,8) vorgelesen, weil das Torah-Studium nie unterbrochen werden soll. Juden in der Diaspora feiern die beiden Feste an zwei Tagen.

Aufgrund von Terrorwarnungen sind die israelischen Sicherheitskräfte während des Festes in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Autonomiegebiete werden vorsorglich abgeriegelt.

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