Ein Toter durch Gedränge bei Begräbnis eines Rabbiners

BNEI BRAK (inn) – Bei der Beisetzung eines angesehenen ultra-orthodoxen Rabbiners ist am Wochenende im Gedränge ein Israeli ums Leben gekommen. Fast 100.000 strenggläubige Juden nahmen an der Trauerprozession teil.
In Bnei Brak betrauern Tausende den verstorbenen Rabbi Wosner.

Rabbi Schmuel Halevi Wosner galt im Laufe der Jahrzehnte vielen frommen Juden als wichtige religiöse Autorität. Sie erhielten von ihm auch persönliche Wegweisung. Und so begleiteten in der Nacht zu Samstag fast 100.000 Ultra-Orthodoxe den Rabbiner, der im Alter von 102 Jahren kurz vor dem Pessachfest verstorben war, auf dessen letztem Wege durch die Straßen von Bnei Brak. In dieser Stadt bei Tel Aviv leben vor allem strenggläubige Juden.
Weil möglichst viele Trauergäste in die Nähe des Sarges gelangen wollten, kam es zu einem Gedränge. Mehrere Menschen wurden niedergetrampelt. Vier Israelis erlitten schwere Verletzungen, unter ihnen ist ein etwa 14-jähriger Junge. Bei einem 27-Jährigen konnten die Ärzte in einem Tel Aviver Krankenhaus nur noch den Tod feststellen. Insgesamt musste der Rettungsdienst „Magen David Adom“ nach eigenen Angaben mehr als 100 Teilnehmer des Trauermarsches ärztlich versorgen.
Die Polizei kündigte am Sonntag eine Untersuchung wegen möglicher Fahrlässigkeit an. Sie will unter anderem ermitteln, ob die Genehmigung für die große Trauerprozession möglicherweise nicht in angemessener Weise beantragt war. Während der Beisetzung waren 100 Beamte im Einsatz, wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet.
Der 78-jährige Sohn des Verstorbenen, Rabbi Chaim Wosner, wurde zu dessen Nachfolger gewählt. Damit gilt er unter anderem als führende religiöse Autorität in Bnei Brak und wird Dekan der Jeschiva „Chochmei Lublin“. Bei der Trauerfeier würdigte er den 102 Jahre alten Rabbiner. „Wir begleiten jetzt ein Jahrhundert von Torah. Mein Vater widmete sein Leben der Torah“, zitiert ihn das Nachrichtenportal „Arutz Scheva“. (eh)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen