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Ein neues Jahr beginnt: Juden feiern Rosch HaSchanah 5769

Am Abend des 29. September 2008 feiern Juden in aller Welt den Beginn des Jahres 5769 nach der Erschaffung der Welt. Die hebräische Bezeichnung des Neujahrsfestes, Rosch HaSchanah, heißt wörtlich "Haupt des Jahres". Es wird an zwei Tagen gefeiert. Das Anzünden der Kerzen sowie der Segen über Wein und Brot, der Kiddusch, leiten die feierliche Mahlzeit ein. Anstatt - wie sonst beim Kiddusch - Salz auf das Brot zu streuen, tauchen Juden das Brot an diesem Abend in Honig. Zum Festmahl gehören Äpfel, die man ebenfalls mit Honig isst. Dies drückt die Hoffnung auf ein "süßes" Jahr aus.

Rosch HaSchanah ist der erste von zehn Bußtagen, die mit dem Versöhnungstag Jom Kippur ihren Abschluss finden. Er gilt als Gerichtstag, an dem Gott das Urteil über Juden und Nichtjuden fällt. Dieses Urteil wird am letzten Bußtag besiegelt. In diesem Zeitraum, der vom ersten bis zum zehnten Tag des jüdischen Monats Tischri dauert, besteht die Möglichkeit zur Selbstbesinnung, Reue und Bitte um Versöhnung. Am Jom Kippur bitten Juden Gott um Vergebung für die Sünden des vergangenen Jahres.

Eine Tradition, welche die Vergebung verdeutlicht, ist das „Taschlich“. Vor dem Nachmittagsgebet des ersten Tages von Rosch HaSchanah nehmen Juden kleine Steine in ihren Kleidertaschen mit und werfen sie in einen Fluss oder See. Dies erinnert an Gottes Versprechen, die Sünden ins äußerste Meer zu werfen und zu vergessen.

Widderhorn ruft zur Besinnung

Die Bibel bezeichnet den Neujahrstag als „Tag des Posaunenschalls“. Das Widderhorn Schofar, das an Rosch HaSchanah geblasen wird, ruft zur Besinnung auf und dient dem Lob des Schöpfers. In der Synagoge dominiert die weiße Farbe, die für Reinheit steht. In den Gebeten wird Gott bevorzugt als „König“ angesprochen, was seine Autorität betonen soll. Ein Beispiel für bedingungslosen Gehorsam gegenüber dem Schöpfer ist die „Akedat Jitzchak“, die Bindung Isaaks: Abraham war bereit, seinen einzigen Sohn zu opfern, weil Gott dies geboten hatte (1. Mose 22). Diese biblische Geschichte spielt bei dem Fest eine besondere Rolle.

An den ersten Tagen des jüdischen Jahres, das immer im Herbst beginnt, begrüßen Juden einander mit dem Wunsch: „Mögest du zu einem guten Jahr ins Buch des Lebens eingetragen und besiegelt sein“. Dieser Gruß bezieht sich auf das Buch, in dem Gott nach jüdischem Verständnis die Taten der Menschen notiert.

Das jüdische Jahr richtet sich nach dem Mond. Es hat zwölf Monate und durchschnittlich 354 Tage. Alle zwei bis drei Jahre wird im Frühjahr nach dem Monat Adar ein zusätzlicher Monat „Adar II“ eingeschaltet, damit die Differenz zum Sonnenjahr ausgeglichen wird. Dadurch können die Juden ihre Feste in den passenden Jahreszeiten feiern. Die Tage beginnen jeweils mit dem Sonnenuntergang, denn im biblischen Schöpfungsbericht (1. Mose 1) heißt es: „und es ward Abend, und es ward Morgen…“.

Erhöhte Alarmbereitschaft

Wegen der Feiertage sind die israelischen Sicherheitskräfte in erhöhter Alarmbereitschaft. Sie befürchten, dass arabische Terroristen die Festfreude der Juden für Anschläge nutzen könnten. So wurde am Montag ein Palästinenser mit einem Messer aufgehalten, der offenbar ein Attentat in der Jerusalemer Altstadt geplant hatte.

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