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Ein Molekular-Sensor für die Hosentasche

TEL AVIV (inn) – Die israelische Firma „Consumer Physics“ bringt einen handlichen Molekular-Sensor auf den Markt. Dieser kann anzeigen, wie viele Kalorien ein Nahrungsmittel enthält, oder wie reif ein Produkt ist. Ab Dezember soll er lieferbar sein.
Ein Mini-Scanner der israelischen Firma „Consumer Physics" ermittelt die Inhaltsstoffe verschiedenster Produkte.
Das israelische Start-Up-Unternehmen „Consumer Physics“ hat den Molekular-Sensor “SCiO“ auf den Markt gebracht, schreibt die Tageszeitung „Yediot Aharonot“. Laut dem Bericht ist er das weltweit erste Nahinfrarotspektrometer, das so klein wie ein USB-Stick ist. Er könne ohne direkten physischen Kontakt, nur durch das Scannen der Oberfläche, die wichtigsten Inhaltsstoffe ermitteln, heißt es weiter. Der Nutzer bekomme so Informationen zu Nahrungsinhalten, zu den Bestandteilen von Arzneimitteln, erfahre die Zusammensetzung von Kleidungsstoffen oder die Beschaffenheit von Pflanzen. Die Technik sei bisher nur im Labor möglich gewesen, aber nun im Alltag einsetzbar, teilen die Gründungsmitglieder und Geschäftsführer Dror Scharon und Damien Goldring auf ihrer Homepage mit. „Es gibt Menschen, die in der Industrie arbeiten und täglich Sachen begutachten, bei denen sie sich fragen, ob diese wirklich die versprochene Qualität haben.“ Somit sei der Gebrauch nicht nur für den Endkonsumenten interessant, sondern auch für große Firmen und den ganzen industriellen Sektor, ergänzen die Israelis. Einen Prototypen gebe es schon. Dieser sei bereits von 13.000 Kunden vorbestellt und könne im Dezember ausgeliefert werden, heißt es bei „Yediot Aharonot“. Der Preis pro Stück betrage 220 Euro und sei nur durch sogenanntes Crowdfunding realisierbar geworden. Crowdfunding, also die Finanzierung durch eine (Menschen-)Menge, bedeutet, dass auf einer Internetplattform die Nutzer dazu aufgerufen werden, ein bestimmtes Projekt mitzufinanzieren. Auf der Internetseite „Kickstarter“ ist zu sehen, dass der anfangs angestrebte Betrag von 200.000 Dollar bereits weit übertroffen wurde. Die Finanzierung sei damit abgeschlossen, sagt Scharon.

Die App für das Smartphone

Wie der Sensor funktioniert, erklären die Mitbegründer in einem Video. Mit einer App auf dem Smartphone müsse zuerst die Kategorie bestimmt werden, also beispielsweise Leder, Alkohol, Parfüm oder Lebensmittel. Anschließend müsse der Nutzer das Spektrometer an die Oberfläche des Gegenstandes halten. „SCiO“ strahle Licht aus, das auf die Moleküle des Materials treffe. Die Moleküle begännen zu schwingen und reflektierten das Licht, welches durch einen Sensor am Gerät wiederum aufgefangen werde und die Frequenzen messe. Die Daten würden via Bluetooth vom Smartphone auf einen Cloudserver übermittelt, der die Informationen abgleiche – „Cloud Computing“ ist das Speichern von Daten oder das Ausführen von Programmen auf einem entfernten Rechenzentrum. Anschließend erhalte der Nutzer die gewünschten Informationen. Die Datenbank sei noch nicht vollständig und halte bisher nur begrenzt Ergebnisse bereit. Auf seiner Homepage ruft das Team von „Consumer Physics“ seine Kunden zur Mithilfe auf: Sie sollen möglichst viele Oberflächen scannen, um mehr Daten für die Cloud zu liefern. „Je größer unsere Gemeinschaft wird, desto mehr Daten wird ‚SCiO‘ über die verschiedenen Materialien haben und das geht direkt zurück an unsere Nutzer“, zitiert „Yediot Aharonot“ die Geschäftsführer. „Consumer Physics“ ist ein Start-Up-Unternehmen im Technologie-Sektor und wurde 2011 gegründet, mit Sitz in Tel Aviv. Ziel sei es, den Menschen ihre physische Umgebung wieder näher zu bringen, schreiben Scharon und Goldring auf ihrer Homepage. (dhk)

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