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Ehemalige Gaza-Siedler weiter mit vehementen Problemen

JERUSALEM (inn) - Etwa 20 Prozent der ehemaligen Gaza-Siedler haben sich seit dem Rückzug in psychologische Behandlung begeben. Dies geht aus einer Studie des Knesset-Unterausschusses für die Belange von Umsiedlern hervor.

Die Sozialarbeiterin Ronit Schoham hat die Untersuchung durchgeführt. Sie koordiniert die Sozialleistungen für die Israelis, die im Sommer 2005 den Gazastreifen verlassen mussten. Seitdem haben etwa 1.700 ehemalige Siedler die für sie bestimmte Einrichtung für psychisch Kranke „Ma´anim“ aufgesucht. Eine unbekannte Anzahl hat sich zudem in Privatkliniken behandeln lassen.

Ferner haben 710 Familien Sozialleistungen beansprucht. Das entspricht einem Zuwachs von 77,5 Prozent im Vergleich zum Zeitraum vor der Räumung.

In dem Bericht der Sozialarbeiterin heißt es, die neuen Lebensbedingungen hätten bei den früheren Siedlern zu folgenden Problemen geführt: „Verminderte erzieherische Fähigkeiten; fortgesetzte Hilflosigkeit bei einem Teil der Eltern, eine finanziell sichere Zukunft für ihre Kinder zu schaffen; unharmonische Ehebeziehungen und wachsende Spannungen in der Familie allgemein; ein vermindertes Zugehörigkeitsgefühl und Frustration bis hin zur Depression“.

Laut dem Komitee für die Umsiedler aus Gusch Katif hat man erst in zwei der Siedlungen, in denen die Gaza-Bewohner unterkommen sollen, mit dem Bau fester Wohnsitze begonnen. Insgesamt werden die Israelis an 25 Orten angesiedelt.

Briefmarke soll an Siedlungen erinnern

Unterdessen billigte die israelische Regierung einen Antrag auf eine Briefmarke, die an die Siedler in der ehemaligen Verbandsgemeinde Gusch Katif im Gazastreifen erinnern soll. Darauf sollen typische Symbole für die einstigen israelischen Ortschaften in dem Gebiet zu sehen sein: die Jeschivah (Talmud-Schule) von Neveh Dekalim, Tomaten, die das wichtigste landwirtschaftliche Erzeugnis waren, das orangefarbene Band, das den Kampf gegen den Rückzug symbolisierte und die Namen der 23 geräumten Siedlungen. Außerdem wird aus dem Propheten Amos zitiert: „Dass sie nicht mehr aus ihrem Land ausgerottet werden, das ich ihnen gegeben habe“ (Kapitel 9, Vers 15).

Die Anregung kam vom Abgeordneten Uri Ariel (Nationalreligiöse Partei). Er sagte gegenüber der Tageszeitung „Ha´aretz“, die Marke solle das „große Projekt“ des Siedelns in Gusch Katif feiern.

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