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„Egged“ will Fahrpreise für Linien in ultra-orthodoxen Gebieten senken

TEL AVIV (inn) – Die israelische Busgesellschaft „Egged“ hat angekündigt, die Fahrpreise auf Strecken zu senken, die häufig von streng religiösen Juden (Haredim) genutzt werden – vorgesehen sind Reduzierungen zwischen 16 und 44 Prozent des regulären Fahrpreises. Der Knesset-Abgeordnete Joseph Paritzki (Shinui) kritisierte die Entscheidung.

Einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Ahronot“ zufolge hat das israelische Verkehrsministerium die geplanten Fahrpreisänderungen genehmigt. Betroffen sei beispielsweise die Linie 450 zwischen orthodoxen Vierteln in Ashdod und religiösen Gegenden im Norden von Jerusalem. Auch Busfahrten von Be´er Sheva nach Ofakim sowie von Beit Shemesh nach Jerusalem sollen demnach billiger werden.

Initiator der Preisänderungen sei der Vorsitzende des Finanzausschusses der Knesset, Ya´kov Litzman von der ultra-orthodoxen Partei „Yahadut ha-Tora“, schrieb die Haredim-Zeitung „Ha-Modi´a“ am Sonntag.

Der Knesset-Abgeordnete Joseph Paritzki von der rechtsgerichtet-säkularen Partei „Shinui“ kritisierte Verkehrsminister Ephraim Sneh (Arbeitspartei): „Wie sich herausstellt, gilt auch bei ‚Egged‘ die Regelung, daß die Säkularen zahlen und die Haredim fahren. Anscheinend war Verkehrsminister Sneh eifersüchtig auf seine Parteifreunde und hat beschlossen, Fußmatte für die Haredim zu sein.“ Zudem rief Paritzki die säkulare Öffentlichkeit dazu auf, „auch für andere Linien eine Verbilligung zu verlangen“.

Auch die Busgesellschaft reagierte auf die Vorwürfe des Shinui-Politikers. Ein „Egged“-Sprecher betonte, daß die niedrigeren Preise nicht nur für Haredim gälten. Auch auf der normalen Strecke von Ashdod nach Jerusalem seien billigere Fahrkarten vorgesehen. „Das regelmäßig wiederkehrende Ritual des Abgeordneten Paritzki ist es, sich auf dem Rücken derjenigen, die öffentliche Verkehrsmittel benutzen, bei seinen Wählern einzuschmeicheln“, sagte der Sprecher.

Nicht zum ersten Mal begünstigt „Egged“ Buslinien, auf denen vor allem Haredim unterwegs sind. Schon früher waren die Fahrpreise für Passagiere, die von Bnei Brak nach Jerusalem oder Ashdod fahren, gesenkt worden.

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