„Jeder kann zum Beispiel durch den Boykott von israelischen Waren dazu beitragen, dass der Druck für eine andere Politik verstärkt wird“, wurde Dierkes vom Portal „Der Westen“ der WAZ-Gruppe zitiert. Die Veranstaltung seiner Partei fand am Mittwoch in Hamborn statt. Auf WAZ-Nachfrage bestätigte er seinen Aufruf und fügte hinzu, er bewege sich argumentativ auf einer Linie mit dem Appell des Weltsozialforums. Natürlich wisse er, wo der Spruch „Deutsche, kauft nicht bei Juden“ herkomme. „Klar bekommt so eine Geschichte leicht einen Beigeschmack.“
Der Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Duisburg, Günter Reichwein, forderte eine Reaktion der Partei: „Da sollte man sich gut überlegen, ob so jemand noch tragbar ist.“ Sein Stellvertreter Werner Jurga bezeichnete Dierkes als Antisemiten.
Jacques Marx, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Duisburg, äußerte seine Betrübnis darüber, dass die Partei Die Linke nur arabische Opfer bedauere: „Man wird keinen Konflikt lösen, indem man sich blind auf die eine Seite stellt und die andere ignoriert.“ Er gehe davon aus, dass sich Dierkes mit seiner Aussage bewusst in den Vordergrund spielen wolle.