RAMALLAH (inn) – Der Dschihad al-Islami will sich nicht an der neuen palästinensischen Regierung beteiligen. Allerdings sei die Gruppierung bereit, die radikal-islamische Hamas zu unterstützen, gab ein Führer der Terrorgruppe am Freitagabend bekannt.
Die Hamas fordere den Dschihad al-Islami weiter auf, sich ihrer Regierung anzuschließen, sagte Nafes Asam gegenüber der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. Dies werde seine Organisation zwar definitiv nicht tun. Doch sie habe Anregungen für den Wahlsieger. „Wir haben gespürt, dass der Vorschlag ernst gemeint ist. Auch wenn wir bestätigt haben, dass wir uns nicht beteiligen wollen, hat die Hamas mitgeteilt, dass wir uns der Regierung anschließen könnten, wann immer wir das wollten.“
Es gebe viele Möglichkeiten für einen Zusammenarbeit zwischen seiner Gruppierung und der neuen Regierung unter der Hamas, fügte Asam hinzu. Sie hätten viele gemeinsame Anliegen. Dazu gehörten die Linderung des palästinensischen Leidens und die Fortsetzung des bewaffneten Widerstandes gegen die israelische Besatzung. Ein weiteres wichtiges Thema sei die Verteidigung der Rechte des palästinensischen Volkes.
Der Dschihad al-Islami werde der Hamas helfen, mit dem Druck zurechtzukommen, der bereits jetzt auf sie ausgeübt werde. „Die Hamas-Mitglieder haben die Wahl des Widerstandes und die Rolle des Dschihad al-Islami im Widerstandsprozess bestätigt.“
Im Gegensatz zu anderen Terrorgruppen wie Hamas oder „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) hatte der Dschihad al-Islami die Wahlen zum Palästinensischen Legislativrat boykottiert. Demzufolge stellt er auch keine Abgeordneten.