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Drei Tote durch Anschlag von Arafats Fatah

OFRA (inn) – Drei Israelis wurden am Sonntagabend im biblischen Stammesgebiet Benjamin westlich von Ramalla von palästinensischen Terroristen erschossen.

Eine Gruppe von Israelis war auf der Straße 60 südlich der jüdischen Ortschaft Ofra in der Nähe des arabischen Dorfes Ein Jabrud zu Fuß unterwegs, als mehrere Palästinenser kurz nach 19 Uhr aus nächster Nähe das Feuer aus Schnellfeuergewehren eröffneten. Nach Berichten des israelischen Senders Kol Israel warfen die Angreifer auch Handgranaten.

Angaben des israelischen Roten Davidssterns (Magen David Adom) zufolge wurden bei dem Anschlag drei Personen schwer verletzt. Sie erlagen kurze Zeit später noch am Tatort ihren Wunden. Ein weiterer Israeli wurde bei dem Anschlag verletzt, von einem gepanzerten Krankenwagen nach Ofra gebracht und von dort mit dem Hubschrauber ins Jerusalemer Krankenhaus Hadassa Ein Kerem evakuiert. Nach bislang unbestätigten Angaben soll es sich bei den Opfern um Soldaten handeln.

Eine große Anzahl von Sicherheitskräften riegelte Ein Jabrud unmittelbar nach der Bluttat ab. Hubschrauber waren die ganze Zeit über dem in tiefer Finsternis liegenden Gebiet zu hören. Die israelische Armee fand kurze Zeit nach dem Anschlag dann auch das Fluchtfahrzeug, einen roten Fiat Uno.

Die Al-Aksa-Märtyrerbrigaden, die als militärischer Flügel von Jasser Arafats Fatah-Fraktion innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO fungieren, haben die Verantwortung für den Anschlag übernommen. Ein Fatah-Vertreter bezeichnete den Anschlag als Rache für den fortgesetzten Mord an Palästinensern in der Westbank und die israelischen Militäraktionen in Rafah im südlichen Gazastreifen.

Israelische Sicherheitskreisen zufolge führt die Spur der Terroristen direkt in die Mukata’a, den Bürokomplex das palästinensischen Präsidenten Jasser Arafat. Die Terrorgruppe sei bekannt und habe in den vergangenen Jahren bereits mehrere Attentate in der Gegend um Ramalla verübt. Der für die israelische Armee verheerendste Angriff ereignete sich im Februar vor einem Jahr, als vier palästinensische Schützen im nahegelegenen Ein Arik sechs Soldaten erschossen.

Justizminister Josef Lapid meinte in einer ersten Reaktion, die Palästinenser seien sich nicht darüber im klaren, was für eine Katastrophe sie damit über sich selbst heraufbeschwören.

Im israelischen Fernsehen wird gemutmaßt, daß die israelische Armee noch in der Nacht in Ramalla einmarschieren wird, sollte sich der Verdacht erhärten, daß die Terroristen dorthin geflohen sind. Palästinensische Quellen berichten von Truppenbewegungen im Gebiet um Ramalla und die palästinensische Bevölkerung decke sich in Erwartung einer längeren Ausgangssperre mit Lebensmitteln ein.

Allein am Sonntag, den 19. Oktober 2003, hatten israelische Sicherheitsdienste 42 konkrete Terrorwarnungen registriert. Von einem geplanten Anschlag im Westen von Ramalla war dabei allerdings nicht die Rede gewesen.

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