NETZARIM (inn) – Den Versuch, die jüdische Ortschaft Netzarim im Zentralgazastreifen mit Mörsergranaten zu beschießen, bezahlten drei Palästinenser am Sonntagabend offensichtlich mit dem Leben.
Laut israelischen Armeequellen versuchten Palästinenser am späten Nachmittag erfolglos eine Hochzeitsfeier in Netzarim zu beschießen. Obwohl keine der Granaten ihr Ziel erreichte, erwiderten die Israelis das Feuer. Palästinensische Quellen berichteten später, in der Gegend lägen drei Leichen. Bei Tagesanbruch bargen israelische Truppen die toten Palästinenser am frühen Montagmorgen.
Ungewöhnlich viele Schießereien wurden im Verlauf des Sonntags aus vielen Teilen Judäas, Samarias und des Gazastreifens gemeldet. Israelische Soldaten wurden in Dschenin, im Balata-Flüchtlingslager bei Nablus/Sichem, in Tulkarem, im Gusch Katif an mehreren Stellen und in Rafiah an der ägyptischen Grenze beschossen. Die palästinensischen Aktivisten setzten dabei nicht nur automatische Feuerwaffen ein, sondern auch Panzerabwehrraketen.
In Hebron wurden Soldaten mit Handgranaten beworfen und in der jüdischen Siedlung Nissanit im Nordgazastreifen durften die Einwohner eine Zeitlang ihre Wohnungen nicht verlassen, weil die Armee verdächtige Bewegungen auf palästinensischer Seite festgestellt hatte. In keinem Falle wurde jemand verletzt. Die Armee hat keine Erklärung für die Zunahme der Aktivitäten von Seiten der Palästinenser.
In der Nacht vom Samstag auf Sonntag hat die Armee das Haus von Haschem Abu Hamda im Balata-Flüchtlingslager bei Nablus/Sichem zerstört. Der Tansim-Aktivist Abu Hamda wird von den Israelis für mindestens zwei Selbstmordattentate, vor vier Monaten in Rosch Ha’Ajin und vor zwei Monaten in Tulkarem, verantwortlich gemacht.